Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Osteuropa: Ost-Ausschuss: Warenaustausch mit Deutschland überraschend robust

Erscheinungsdatum Website: 19.09.2023 15:55:02
Erscheinungsdatum Publikation: 20.09.2023

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Russland rutscht von Rang 14 auf 36 ab / Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Die Herausforderungen für deutsche Unternehmen in Mittel- und Osteuropa sind derzeit so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr - die deutschen Handelsbeziehungen sind aber ?überraschend robust?. Das hat der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft festgestellt.

?Wir beobachten eine tiefgreifende Neuordnung unserer Wirtschaftsbeziehungen mit und in der Region?, sagte die neue Ost-Ausschuss-Vorsitzende Cathrina Claas-Mühlhäuser bei der Herbstpressekonferenz des Verbands. ?Die positive Botschaft ist: Die deutsche Wirtschaft ist mit ihren Investitionen und Partnerschaften weiterhin in der Pole Position in unseren Partnerländern. Diese wollen wir verteidigen.?

Dies zeigten große Projekte mit deutscher Beteiligung etwa in Zentralasien und der Ukraine sowie die robuste Entwicklung im deutschen Osthandel. So seien in den ersten sieben Monaten 2023 die deutschen Exporte in die 29 Länder des Ost-Ausschusses um knapp 2% auf 161 Mrd Euro gestiegen, so Claas-Mühlhäuser. ?Der starke Einbruch der Exporte nach Russland um fast 40% konnte also kompensiert werden.? Zum positiven Exportergebnis trugen laut dem Verband insbesondere Länder wie Rumänien, Ungarn, die Slowakei, einzelne zentralasiatische Staaten, aber auch die Ukraine bei. Die deutschen Einfuhren aus der Region sanken demnach vor allem aufgrund geringerer Energieimporte um 7% auf 156 Mrd Euro.

Ganz oben auf der Prioritätenliste stehe die Unterstützung für den Wiederaufbau der Ukraine. Die meisten deutschen Unternehmen seien trotz des Krieges geblieben, und einige planten konkrete Neuinvestitionen in Windkraftanlagen, Saatgutproduktion oder Baustoffindustrie. Es mangele aber noch an Versicherungen für den Transport von Waren und für die Absicherung von Mitarbeitern, die in die Ukraine reisten.

Dagegen verliere Russland als Wirtschaftspartner dramatisch an Bedeutung. ?Die Entflechtung vom russischen Markt verläuft in hohem Tempo?, konstatierte Claas-Mühlhäuser. So sei Russland unter den deutschen Handelspartnern weltweit binnen eines Jahres von Rang 14 auf Rang 36 abgerutscht. Im Vergleich zum Vorjahr sei der deutsch-russische Handel in den ersten sieben Monaten 2023 um 27 Mrd Euro auf nur noch 8,4 Mrd Euro gesunken - ein Minus von 76%.

Die große Mehrheit der deutschen Unternehmen habe ihre Geschäfte in Russland weit über die Sanktionsbestimmungen hinaus heruntergefahren oder ziehe sich zurück, obwohl der Kreml den Rückzug ausländischer Unternehmen immer weiter erschwere. ?Viele Unternehmen sind aber an vertragliche Verpflichtungen gebunden und können nicht einfach den Markt verlassen, ohne sich und ihre lokalen Mitarbeiter strafbar zu machen?, betonte Claas-Mühlhäuser. Sie warnte vor einer Diskriminierung derer, die ihre Geschäfte fortführten. Auch ein kompletter Rückzug europäischer Banken, wie unlängst von der EZB gefordert, hätte dramatische Folgen für alle ausländischen Unternehmen, warnte die Verbandsvorsitzende.

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