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Habeck: Energiewende birgt Chancen für maritime Wirtschaft

Erscheinungsdatum Website: 14.09.2023 17:15:02
Erscheinungsdatum Publikation: 15.09.2023

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BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat bei der Nationalen Maritimen Konferenz in Bremen die Rolle der maritimen Wirtschaft bei der Energiewende und die damit einhergehenden Chancen für die Branche betont. "Deutschland braucht eine leistungsstarke und international wettbewerbsfähige maritime Wirtschaft", betonte Habeck laut einer Mitteilung. Mit Blick auf den internationalen Handel und die nationale Sicherheit und zur Erreichung der Klimaziele sei die Branche von hoher Bedeutung. "Für die Energiewende ist die Offshore-Windenergie ein zentraler Baustein", hob er hervor. Ihr Ausbau berge enorme wirtschaftliche Chancen für Deutschland und die maritime Wirtschaft.

Die Bundesregierung unterstütze deshalb die Ansiedlung der Produktion von Konverterplattformen in Deutschland, die den Strom der Anlagen umwandeln für den Transport an Land. "Hierbei geht es um Aufträge in Milliardenhöhe, die den Werften ein neues Standbein sichern können", betonte Habeck. Die neueste Vereinbarung auf Ebene der International Maritime Organization IMO zeige zudem, dass auch die Dekarbonisierung des Schiffsverkehrs vorangehe. Die Antriebsformen müssten nun klimaneutral werden. "Auch hier bieten sich große Chancen für den innovativen maritimen Standort Deutschland", erklärte Habeck.

Bei der zweitägigen Konferenz wolle man "branchenübergreifend die aktuellen zentralen maritimen Zukunftsthemen und deren Umsetzung diskutieren und zeigen, welche neuen Wachstumsmärkte sich für die maritime Wirtschaft derzeit auftun", sagte der Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft und Tourismus, Dieter Janecek (Grüne).

Breites maritimes Know-how

In Bremen kämen alle Facetten der maritimen Wirtschaft zusammen: von modernen Häfen, einer ausgeprägten maritimen Industrie- und Logistiklandschaft bis hin zu einem starken Netzwerk von Wissenschaft und innovativen Startups. "Das breite maritime Know-how in Deutschland ist ein großer Wettbewerbsvorteil, von dem die gesamte deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren stark profitieren wird", zeigte sich Janecek überzeugt. Allerdings müssten die Arbeitsbedingungen in der Branche verbessert, maritime Studienplätze erhalten und die Berufsausbildung in maritimen Berufen gestärkt werden, forderte er.

Der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) sprach sich dafür aus, zur Unterstützung der nationalen maritimen Wirtschaft auch Schulden aufzunehmen. Investitionen in die Hafeninfrastruktur seien "notwendig, um Zukunftsaufgaben zu sichern", sodass man sich die Frage stellen müsse, "ob dafür nicht auch kreditfinanzierte Investitionen aus dem Klima- und Transformationsfonds in Betracht kommen", sagte Bovenschulte dem Nachrichtensender Phoenix. Laut Bovenschulte spielen die Häfen bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft eine zentrale Rolle.

So seien sie für den Ausbau der Offshore-Windenergie unverzichtbar, sagte auch er. "Die Häfen spielen eine ganz zentrale Rolle, wenn wir die Energiewende schaffen wollen." Es brauche eine leistungsfähige Hafeninfrastruktur, "wenn wir viele Windräder in die Nordsee bringen wollen", deshalb dürfe die Planung von Häfen nicht Jahre in Anspruch nehmen. Genehmigungsverfahren müssten beschleunigt werden; dafür müsse der Bund gesetzliche Regelungen anpassen, forderte der Bremer Bürgermeister. Es bedürfe einer "gemeinsamen Kraftanstrengung" von Bund und Ländern, um die Stellung der maritimen Wirtschaft sichern und ausbauen zu können.

Die Konferenz ist laut Bundeswirtschaftsministerium die zentrale Veranstaltung der Bundesregierung zur Unterstützung der maritimen Wirtschaft. Erwartet wurden rund 800 Teilnehmer, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Motto der Veranstaltung ist "Standort stärken. Klima schützen. Zukunft gestalten".

DJG/ank/apo

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