Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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USA: Bewertung für den Standort Deutschland hat sich erneut verschlechtert

Erscheinungsdatum Website: 16.03.2023 17:05:46
Erscheinungsdatum Publikation: 17.03.2023

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Qualifizierte Fachkräfte, aber hohe Arbeits- und Energiekosten

BERLIN (NfA)--Die US-Unternehmen in Deutschland und die deutschen Firmen in den USA, die am Transatlantic Business Barometer 2023 teilgenommen haben, verzeichneten trotz geopolitischer Unsicherheiten ein solides Geschäftsjahr 2022. Mehr als zwei Drittel der befragten Betriebe aus den USA in Deutschland konnten ihre Umsätze steigern. Für 2023 sind die Wachstumerwartungen zurückhaltender, nur noch 53% rechnen erneut mit einem Anstieg. Der Optimismus war vor einem Jahr größer: 90% der teilnehmenden US-Unternehmen erwarteten damals einen Umsatzanstieg; der Umfragezeitraum umfasste damals die Tage unmittelbar vor und nach Beginn der russischen Aggression gegen die Ukraine.

Trotz der gedämpften Erwartungen in diesem Jahr: Ein Drittel der Befragten plant 2023, die Anzahl der Beschäftigten zu erhöhen, und 42% wollen mehr investieren.Großen Nachholbedarf sehen transatlantische Unternehmen bei der Handelsliberalisierung, der abgestimmten Digitalpolitik und der Steuerpolitik. Zum dritten Mal in Folge verschlechtert sich zudem die Standortbewertung Deutschlands: In der Business-Barometer-Umfrage im Vorjahr gaben 59% der hier tätigen US-Betriebe dem Standort ein ?gut oder sehr gut?; 2023 sind es 34%. Sie heben insbesondere die Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (94%), der Zuliefernetzwerke (68) und der Forschung und Entwicklung (68) hervor. Dass der Standort Deutschland sich in den nächsten 3 bis 4 Jahren verbessern wird, erwarten 38% der Firmen (2022: 43%).

Die US-Firmen in Deutschland sehen Nachteile insbesondere bei den Kosten für Arbeit (53%) und Energie (79), bei der digitalen Infrastruktur (47) und bei der Verfügbarkeit von Fachkräften (45). ?Entscheidend für den Standort Deutschland ist, dass wir die aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Energie, Infrastruktur und Arbeitsmarkt rasch und pragmatisch angehen. Dazu gehören die Reduzierung von Abhängigkeiten und der deutlich schnellere Ausbau erneuerbarer Energien - beispielsweise durch die Förderung von Spitzentechnologie im Bereich Photovoltaik. Wir brauchen außerdem zügig eine leistungsfähigere digitale Infrastruktur sowie mehr Geschwindigkeit und Flexibilität bei der Fachkräftezuwanderung?, erklärte Marcus Berret, Global Managing Director von der Unternehmensberatung Roland Berger, dem Partner beim Transatlantic Business Barometer.

Trotz der Sorge um die Entwicklungen in der Handelspolitik rechnet die Mehrheit der befragten deutschen Firmen in den USA im laufenden Jahr mit steigenden Umsätzen (70%) und einem Zuwachs bei den Mitarbeitern (53). Unter den Befragten wollen 74% ihre Aktivitäten in den Vereinigten Staaten weiter ausbauen. Ebenso groß ist der Anteil derer, die den US-Standort mit ?gut oder sehr gut? bewerten (2022: 78%).

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