Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Japan: Zunehmende Attraktität für deutsche Unternehmen

Erscheinungsdatum Website: 13.03.2023 15:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 14.03.2023

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Garant für stabile Geschäftsbeziehungen

TOKIO (NfA)--In Zeiten geopolitischer Spannungen und des "Friendshorings" richten deutsche Unternehmen ihren Blick vermehrt auch auf Japan. Das zeigt die aktuelle Geschäftsklimaumfrage "Economic Outlook - German Business in Japan 2023", eine gemeinsame Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan und KPMG. Teilgenommen haben 113 Tochtergesellschaften deutscher Firmen in Japan.

Im globalen Vergleich erzielt Japan bei allen Befragungen immer wieder absolute Spitzenwerte, wenn es um das Thema Verlässlichkeit geht. Als größte Vorteile des Landes bestätigen deutsche Unternehmen erneut die wirtschaftliche Stabilität Japans (97%), die Stabilität und Vertrauenswürdigkeit der Geschäftsbeziehungen (96) sowie die Sicherheit und soziale Stabilität (95).

"Die Zahlen unterstreichen eindrucksvoll Japans Rolle als Garant für stabile Geschäftsbeziehungen. In den aktuellen unsicheren Zeiten ist das ein umso größerer Vorteil. So zeigt mehr als jede dritte deutsche Konzernzentrale wachsendes Interesse an Japan als Wertepartner", merkt Marcus Schürmann, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Japan, an.

Die Fundamentaldaten für deutsche Unternehmen in Japan stimmen wieder: 2022 haben 93% der deutschen Firmen im Land Gewinne vor Steuern erzielt, erstmals wieder mehr als 2019. Dies ist ein Anstieg um 11 Prozentpunkte gegenüber 2021. Auch die Profitabilität stieg: Der Anteil der Unternehmen mit einer Gewinnmarge vor Steuern von mehr als 10% nahm gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozentpunkte zu. 48% der befragten Firmen (45% 2021) bestätigen, dass Japan eine der fünf größten Umsatz- und Ergebnisquellen im Gesamtkonzern ist.

Auch mit Blick auf 2023 und 2024 sind deutsche Unternehmen in Japan zuversichtlich: Drei Viertel von ihnen erwarten weiter steigende Umsätze in beiden Jahren. 63% gehen zudem von steigenden Gewinnen in diesem Jahr und 65% im nächsten Jahr aus.

Das hohe Absatzpotenzial im japanischen Markt mit über 125 Mio Einwohnern ist für 85% der deutschen Unternehmen wie in den beiden letzten Jahren der wichtigste Grund, in Japan aktiv zu sein.

Neu ist, dass deutsche Unternehmen verstärkt in Japan einkaufen: Für jedes zweite deutsche Unternehmen in Nippon ist der direkte Zugang zu innovativen und hochspezialisierten Lieferanten entscheidend. Dies entspricht einem Zuwachs von 9 Prozentpunkten. "Um resilienter zu werden und die Abhängigkeit von China zu reduzieren, diversifizieren deutsche Firmen ihre Beschaffung. Die Qualität 'Made in Japan' schätzen sie sehr. Zudem macht der seit drei Jahren stetig schwächer werdende japanische Yen den Einkauf dort attraktiv", kommentiert Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business bei KPMG in Deutschland.

Da japanische Unternehmen oft zu den innovativen Weltmarktführern in ihren Branchen zählen, spielen Wettbewerbsbeobachtung (60 versus 55% im Vorjahr) und Trendscouting (57) eine entsprechend große Rolle.

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