Nachrichten für Außenhandel (NfA)

Teaserbild 'Nachrichten für Außenhandel (NfA)'

"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Welt: OECD: Weltwirtschaft wächst 2024 um 2,7% - Inflationsbekämpfung prioritär

Erscheinungsdatum Website: 22.11.2022 16:10:03
Erscheinungsdatum Publikation: 23.11.2022

zurück zur Übersicht

Deutsche BIP-Prognose leicht angehoben

PARIS (Dow Jones)--Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft 2023 von 2,2% bestätigt und rechnet für 2024 mit einem Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts von 2,7%. In ihrem aktuellen Wirtschaftsausblick schreibt die OECD, dass die Bekämpfung der Inflation Priorität haben müsse und dass die Zentralbanken in Ländern mit hohem und breit angelegtem Preisdruck ihre Geldpolitik straffen müssten. Wachstumsmotor werden laut der Organisation die asiatischen Länder sein. Die deutsche BIP-Prognose für 2023 hob die OECD leicht an. "Die Weltwirtschaft leidet unter der größten Energiekrise seit den 1970er-Jahren", konstatiert die Organisation.

Die Zinserhöhungen der Zentralbanken machen sich laut OECD bereits bezahlt. So habe die brasilianische Zentralbank schnell gehandelt und die Inflation sei in den vergangenen Monaten gesunken. "In den USA scheinen die jüngsten Daten ebenfalls auf gewisse Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung hinzudeuten. Dennoch sollte die Geldpolitik in den Ländern, in denen die Inflation nach wie vor hoch und breit angelegt ist, weiter gestrafft werden."

Dass gilt aus Sicht der OECD beispielsweise für die Europäische Zentralbank. Die OECD unterstellt in ihren Prognosen eine Anhebung des Haupt-Refi-Satzes von derzeit 2,00 auf 4,25% im zweiten Quartal 2023. Dies sei notwendig, um dafür zu sorgen, dass "zukunftsgerichtete Messgrößen für die Realzinsen positiv werden, die Entankerung der Inflationserwartungen rückgängig gemacht und der Inflationsdruck nachhaltig verringert wird", wie es in dem Bericht heißt. Ein solcher Prozess würde wahrscheinlich mit einer Phase von unter dem Trend liegenden Wachstum und niedrigerer Ressourcenauslastung einhergehen.

Die Wirtschaft des Euroraums wird laut den Prognosen der OECD 2022 bis 2024 um 3,3, 0,5 und 1,4% wachsen, wobei für das vierte Quartal dieses Jahres ein BIP-Rückgang erwartet wird. Die Organisation geht davon aus, dass der Konsum auch 2023 und 2024 steigen und die Sparquote in Prozent der verfügbaren Einkommen von 7,4% 2022 auf 7,2 in den beiden Folgejahren fallen wird.

Die BIP-Prognosen für Deutschland für 2022 und 2023 wurden auf plus 1,8 (September: plus 1,2) und minus 0,3% (minus 0,7) angehoben. Für 2024 werden 1,5% Wachstum erwartet. Laut OECD werden in Deutschland im kommenden Jahr sowohl Privat- als auch Staatskonsum, Binnennachfrage und Nettoexporte sinken. Für die Sparquote wird ein Rückgang von 9,3 im laufenden auf 9% im kommenden Jahr angenommen und für 2024 ein Anstieg auf 10,6%.

Frankreichs aktuelle Wachstumsprognosen werden mit 1,6, 0,6 und 1,2% angegeben und Italiens mit 3,7, 0,2 und 1%. Die US-Wirtschaft wird laut den OECD-Prognosen um 1,8, 0,5 und 1% wachsen. Die Organisation unterstellt, dass der Leitzins der Federal Reserve von derzeit 3,75 bis 4,00 auf 5,00 bis 5,25% Anfang 2023 steigen wird. Für China werden Wachstumsraten von 3,3, 4,6 und 4,1% prognostiziert.

zurück zur Übersicht