Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Welt: Deutsche Unternehmen im Ausland trotzen dem Abwärtsstrudel

Erscheinungsdatum Website: 17.11.2022 16:48:30
Erscheinungsdatum Publikation: 18.11.2022

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Schwaches Jahr 2023 erwartet

BERLIN (Dow Jones)--Trotz wenig hoffnungsvoller Konjunkturerwartungen zeigen sich deutsche Unternehmen an internationalen Standorten laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) aktuell noch robust. So meldeten 45% eine gute Geschäftslage und damit ähnlich viele wie in der Vorumfrage mit 48%, ergab laut DIHK die aktuelle Auswertung des AHK World Business Outlooks - einer Befragung unter mehr als 3.100 im Ausland aktiven deutschen Firmen. Für ebenfalls 45% laufen die aktuellen Geschäfte immerhin befriedigend. Nur jedes zehnte Unternehmen berichtete von einer schlechten Geschäftslage.

DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier nannte einen Aufholeffekt von Auftragsstaus in der Industrie, einen Neustart für Dienstleister nach Beendigung der Corona-Einschränkungen sowie stellenweise Entspannungen bei den globalen Lieferketten als Gründe hinter der Entwicklung. Dies "darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich auch bei den deutschen Unternehmen im Ausland die angespannte Weltkonjunktur bemerkbar macht", sagte Treier. "Abhängig von ihren jeweiligen internationalen Märkten finden sie jedoch stabile, wenn nicht sogar vorteilhafte Bedingungen vor, die wiederum Zuversicht geben."

Treier betonte allerdings bei einer Pressekonferenz in Berlin insgesamt schlechte Aussichten für die Weltwirtschaft. "Aus Sicht der internationalen deutschen Unternehmen mit dem Sitz im Ausland steht der Weltwirtschaft ein frostiger Winter und ein schwaches Konjunkturjahr 2023 bevor", sagte er. Hauptgründe seien die ökonomischen Konsequenzen des russischen Kriegs gegen die Ukraine sowie die Null-Covid-Politik Chinas. Die international aktiven Firmen spürten "in nahezu jedem Winkel der Erde große Herausforderungen in ihrem geschäftlichen Umfeld". Doch immerhin seien die wirtschaftlichen Perspektiven in vielen Regionen nicht so pessimistisch wie in Europa und Deutschland.

47% der Unternehmen rechneten mit einem konjunkturellen Abschwung an ihrem jeweiligen Standort. Lediglich im Frühjahr 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, seien mit 65% mehr Firmen von einer wirtschaftlichen Eintrübung ausgegangen. Demgegenüber erwarteten nur noch 17% nach zuvor 21%, dass sich die Konjunktur in ihrem Gastland in den nächsten zwölf Monaten verbessern werde. Während sich die Perspektiven vor allem in Europa verschlechterten, seien Unternehmen im Asien-Pazifik-Raum ohne China, in Afrika, Nah- und Mittelost, sowie Süd-, Mittel- und Nordamerika weniger pessimistisch.

Die Unternehmen sind an ihren internationalen Standorten trotz Sorgen vor einem konjunkturellen Abschwung insgesamt noch überwiegend optimistisch mit Blick auf die Entwicklung der eigenen Geschäfte in den kommenden Monaten. 37% der Firmen nach 42% im Frühjahr erwarten in den kommenden zwölf Monaten bessere Geschäfte. 42% gehen immerhin ausgehend von der aktuellen Lage von einer gleichbleibenden Entwicklung aus, während 21% nach zuvor 15% weniger gute Geschäfte erwarten.

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