Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Welt: Luxusartikel sind trotz hoher Inflation gefragt wie nie

Erscheinungsdatum Website: 10.08.2022 15:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 11.08.2022

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PARIS (AFP)--Inflation, Lieferschwierigkeiten, schlechte Stimmung bei den Verbrauchern: All dies scheint den global tätigen Luxusmarken wenig anhaben zu können. In Europa und den USA verzeichneten Unternehmen wie LVMH, Kering, Hermès oder Prada zuletzt Rekordabsätze - weltweit stiegen Absatzzahlen und Gewinne um 20 bis 30%, Preiserhöhungen nahm die Kundschaft offenbar hin. ?Die Nachfrage ist da?, bestätigt auch Arnaud Cadart, Portfolio-Manager bei Flornoy, gegen-über AFP.

Im Gegensatz zu anderen Produkten be-stehe die Kundschaft der Hersteller von Luxusartikeln aus wohlhabenden Menschen. Diese seien ?weniger empfindlich, was die Inflation, das Rezessionsrisiko oder Befürchtungen bezüglich ihres Arbeitsplatzes angeht?, erklärt Cadart. Die Geschäfte laufen weltweit gut - bis auf China, wo strenge Corona-Maßnahmen zuletzt zu einer schwächeren Nachfrage geführt haben.

So konnte beispielsweise die Luxusmarke Prada im ersten Halbjahr 2022 ihre Absätze in Europa um deutliche 89% erhöhen - dank zurückkehrender Touristen. Auch der Kleidungshersteller Moncler profitierte von der Rückkehr der Besucher: Der französische Konzern verzeichnete ein Plus von 42% bei den Absätzen.

Auch der schwache Euro wirkte sich positiv auf die Bilanz der Luxusartikelhersteller aus: So kaufte insbesondere die US-Kundschaft aufgrund des starken Dollars gerne Luxusartikel ein. ?In Europa verkaufen wir aktuell viermal so viel an US-Bürger wie im vergangenen Jahr?, sagt Jean-Marc Duplaix, der Finanzdirektor des Unternehmens Kering, zu dem Luxusmarken wie Gucci, Yves Saint Laurent und Balenciaga gehören.

Der schwache Euro ist somit gleich ein doppelter Glücksfall für die Hersteller von Luxusartikeln: Produziert wird größtenteils in Europa, aufgrund des schwachen Euros derzeit vergleichsweise günstig. Verkauft werden die Produkte hingegen oftmals im Ausland - und dort bezahlt mit dem aktuell starken Dollar.

?Wir schätzen, dass die Eurozone im Schnitt nur 15% der Geschäftszahlen der europäischen Luxusartikelhersteller ausmacht?, schrieb die britische Bank HSBC in einer Analysten-Note im Juli. Der Sektor profitiere somit ?von einem starken positiven Währungseffekt dank des schwachen Eurokurses?.

So verzeichnete beispielsweise der größte Luxuskonzern der Welt, die französische Gruppe LVMH, ein Umsatzplus von 28% im ersten Halbjahr. Ein Viertel dieser Steigerung sei auf Währungseffekte zurückzuführen, erklärte das Unternehmen.

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