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Wacker Chemie erhöht Prognose - Erdgas-Puffer berücksichtigt

Erscheinungsdatum Website: 28.07.2022 16:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 29.07.2022

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FRANKFURT (Dow Jones)--Wacker Chemie hat nach deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und operativem Gewinn sowie Margenverbesserungen im zweiten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr angehoben - beim Umsatz sogar zum zweiten Mal. Die neue Prognose kalkuliert insgesamt höhere Preise für Energie und Rohstoffe ein und läßt beim operativen Gewinn einen Puffer für die Unsicherheit bei der künftigen Erdgasversorgung, wie der MDAX-Konzern mitteilte.

"Die weiterhin positive Entwicklung der Verkaufspreise sowie die anhaltend gute Nachfrage in zahlreichen Abnehmerindustrien sind die Gründe für die höheren Erwartungen", teilte die Wacker Chemie AG mit. Die Aktie legte im Spezialistenhandel um 2,5 Prozent zu.

Im Gesamtjahr rechnet der Münchener Chemiekonzern nun mit einem Umsatzanstieg auf 8,0 bis 8,5 Milliarden Euro anstatt der Ende April genannten 7,5 Milliarden Euro. Damit erhöhte die Wacker Chemie AG die Umsatzprognose für 2022 zum zweiten Mal. Ursprünglich wollte der Konzern im laufenden Jahr 7 Milliarden Euro umsetzen, nach 6,2 Milliarden Euro 2021.

Beim operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) peilt Wacker Chemie nun 1,8 bis 2,3 Milliarden Euro an anstatt den oberen Rand der Spanne 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,5 Milliarden Euro). Die EBITDA-Marge soll nun "auf" anstatt "deutlich unter" Vorjahr landen, der Jahresüberschuss deutlich über Vorjahr (780 Millionen Euro).

Die neue Prognose kalkuliert höhere Preise für Energie und Rohstoffe ein, die das Ergebnis nun mit geschätzt 1,5 Milliarden (anstatt 1,1 Milliarden) Euro belasten. Zusätzlich hat Wacker Chemie angesichts der Unsicherheiten bei der künftigen Versorgung mit Erdgas beim unteren Ende der EBITDA-Prognose vorsorglich eine Mehrbelastung von 200 bis 250 Millionen Euro einberechnet. Sollte diese zusätzliche Belastung nicht eintreten, hält der Konzern 2022 ein EBITDA zwischen 2,0 und 2,3 Milliarden Euro für möglich.

Nach den endgültigen Zahlen hat sich das EBITDA im zweiten Quartal auf 625,8 (321) Millionen Euro nahezu verdoppelt, es lag oberhalb der vorläufigen rund 600 Millionen. Die EBITDA-Marge verbesserte sich auf 28,8 von 21,4 Prozent. "Dabei konnten wir die stark gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe zu einem wesentlichen Teil über höhere Preise ausgleichen", sagte CEO Christian Hartel.

Nach Steuern konnte Wacker den Gewinn auf 390,9 (173) Millionen Euro mehr als verdoppeln. Je Aktie betrug der Gewinn im Quartal 7,67 Euro nach 3,39 Euro.

Der Umsatz legte um 45 Prozent auf 2,174 (1,5) Milliarden Euro zu, den vorläufigen Zahlen zufolge wollte Wacker Chemie hier bei 2,1 Milliarden Euro landen. Überproportional um 68 Prozent kletterte der Umsatz im Bereich Polysilicium, dank Preiserhöhungen.

Wacker Chemie hatte Mitte Juni mit ein paar vorläufigen Eckzahlen für das zweite Quartal eine Prognoseerhöhung 2022 mit den endgültigen Quartalszahlen Ende Juli in Aussicht gestellt. Der Konzern sieht sich auf Kurs, den Umsatz bis 2030 auf mehr als 10 Milliarden Euro zu steigern, "bei gleichzeitig hoher Ertragskraft".

chem

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