Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Ausverkauf bei Kryptowährungen verstärkt sich

Erscheinungsdatum Website: 13.05.2022 01:05:04
Erscheinungsdatum Publikation: 13.05.2022

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FRANKFURT (Dow Jones)--Der Ausverkauf bei den Kryptowährungen beschleunigt sich. Der Bitcoin stürzt am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit Dezember 2020. Im Tief ging es für die weltgrößte Kryptowährung nach Marktwert schon auf 25.340 Dollar nach unten, entsprechend einem Minus von rund 12 Prozent gegenüber Mittwoch. Aktuell hat sich der Bitcoin aber wieder deutlich erholt auf 27.340 Dollar.

Zuletzt ging es für den Bitcoin sieben Tage in Folge nur nach unten, ausgehend von einem Niveau knapp unter 40.000 Dollar. Laut Dow Jones Market Data war das die längste Verlustserie seit März 2020. Ether ist gegenüber Mittwochabend um rund 10 Prozent gefallen auf 1.862 Dollar und den niedrigsten Stand seit Juli 2021.

Die Kryptowährungen und ganz allgemein digitale Vermögenswerte bewegen sich zunehmend im Gleichschritt mit Aktien, die zuletzt stärker unter Verkaufsdruck standen. Hintergrund ist, dass traditionelle Geldverwalter wie Hedgefonds und auch andere Anleger in den vergangenen beiden Jahren diesen Bereich für sich entdeckt haben. In Zeiten erhöhter Volatilität dürften solche Fonds aber schneller dazu neigen, Kryptobestände zu verkaufen.

Am Mittwoch war es in den USA für Aktien kräftig nach unten gegangen, weil sich die Inflation im April als hartnäckiger erwiesen hatte als von Ökonomen erwartet. Das hatte Bedenken verstärkt, wie stark die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel noch wird anziehen müssen, um die Inflation einzudämmen. An den Märkten geht die Sorge um, dass aggressive Zinserhöhungen das Wachstum beeinträchtigen könnten, wozu ohnehin schon die Lockdowns in China und der Krieg in der Ukraine beitrügen.

Laut dem Finanzdienstleister Etoro sind alle Anlageklassen mit Ausnahme von Rohstoffen von einem starken Ausverkauf erfasst worden. Die Risikoaversion habe zugenommen, als die US-Notenbank ihre inflationsbedingte Zinswende beschleunigt und die finanziellen Bedingungen verschärft habe.

Der Fall des Bitcoin habe schon früher begonnen und sei durch die aktuelle Entkopplung des TerraUSD-Stablecoin vom US-Dollar erheblich verschlimmert worden. Er sei aber zugleich auch der am wenigsten überraschende. Etoro spricht vom bereits zehnten Crash des Jahrzehnts. Bei Stablecoins handelt es sich um Kryptowährungen, deren Preis mit dem Ziel geringer Abweichungen an beispielsweise eine nationale Währung gebunden ist.

DJG/DJN/gos/cln

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