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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. 

Volkswagen startet mit Milliardengewinn ins Jahr

Erscheinungsdatum Website: 14.04.2022 20:45:03
Erscheinungsdatum Publikation: 19.04.2022

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Volkswagen AG hat im ersten Quartal 2022 trotz anhaltender Halbleiterengpässe und den Auswirkungen des russischen Einmarsches in der Ukraine operativ einen Milliardengewinn eingefahren. Vor Sondereinflüssen verdiente der Wolfsburger DAX-Konzern nach vorläufigen Berechnungen rund 8,5 Milliarden Euro und erwirtschaftete eine operative Umsatzrendite von rund 13,5 Prozent. Im Auftaktquartal des Vorjahres hatte mit 4,8 Milliarden Euro ein deutlich niedrigeres operatives Ergebnis und eine operative Marge von lediglich 7,7 Prozent zu Buche gestanden.

Im abgelaufenen Quartal profitierte Volkswagen nach eigenen Angaben neben einer robusten operativen Entwicklung auch von Sicherungsgeschäften: Positive Fair-Value-Bewertungen auf Sicherungsinstrumente außerhalb Hedge Accounting trugen mit insgesamt 3,5 Milliarden Euro zum Ergebnis bei. Ein Großteil dieser Bewertungseffekte sei dabei auf Rohstoffsicherungen zurückzuführen und nicht cash-wirksam, hieß es.

Den Netto-Cashflow des Konzernbereiches Automobile gab VW mit rund 1,5 Milliarden Euro an. Belastungen im Working Capital aus saisonal gestiegenen Vorräten würde produktionsbedingt ein nur geringer Verbindlichkeitsaufbau gegenüberstehen. Jefferies bezeichnete den Cashflow jedoch als relativ schwach. Die Analysten hatten mit 2,8 Milliarden Euro gerechnet, der Konsens hatte auf 2,4 Milliarden gelautet.

VW warnt vor potenziell negativen Folgen des Ukraine-Kriegs

Die Netto-Liquidität im Automobilbereich beläuft sich den weiteren Angaben von VW zufolge auf rund 31 Milliarden Euro und umfasst die Rückführung einer Hybridanleihe über 1,1 Milliarden Euro im März 2022 sowie die im selben Monat neu begebenen Hybridanleihen im Umfang von 2,25 Milliarden Euro.

Mit Blick in die Zukunft zeigte sich der Autohersteller zurückhaltend und verwies auf das Risiko, dass sich die weitere Entwicklung im Ukraine-Krieg negativ auf die eigene Geschäftstätigkeit auswirken könnte. Neben erheblichen Auswirkungen auf die Wechselkurse nannte VW die nicht vorhersehbare weitere Entwicklung an den Rohstoffmärkten, was wiederum deutliche Effekte auf die Bewertung der Sicherungsgeschäfte haben könnte. Außerdem seien erste Auswirkungen des Kriegs auf die Lieferketten zu erkennen, von denen auch Volkswagen betroffen sei.

Auch die Corona-Pandemie und die damit einhergehende Halbleiterkrise seien noch nicht ausgestanden, gab VW zu bedenken.

Porsche SE bestätigt Jahresprognose

Der Volkswagen-Großaktionär Porsche bestätigte nach den vorläufigen Erstquartalszahlen der Volkswagen AG seinen Ausblick für das Gesamtjahr 2022. Die Porsche Automobil Holding SE sehe "keinen Anlass, ihre Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 zu ändern", teilte das Unternehmen mit. Aufgrund der Kapitalbeteiligung an Volkswagen wird das Konzernergebnis nach Steuern maßgeblich von dem der Porsche SE zuzurechnenden At-Equity-Ergebnis und damit von dem Konzernergebnis nach Steuern des Volkswagen-Konzerns beeinflusst.

Im laufenden Jahr rechnet die Porsche SE, die die Holding der Familien Porsche und Piech ist, demnach weiterhin mit einem Nachsteuergewinn von 4,1 bis 6,1 Milliarden Euro, nach 4,6 Milliarden im vergangenen Jahr. Die Genauigkeit der Prognose werde weiterhin durch bestehende Unsicherheiten in Bezug auf die Covid-19-Pandemie, die Intensität von Engpässen bei Vorprodukten und Rohstoffen, die Dieselthematik sowie den Ukraine-Krieg erheblich eingeschränkt, hieß es.

ma

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