Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Ein Gasembargo hilft niemandem

Erscheinungsdatum Website: 06.04.2022 14:10:02
Erscheinungsdatum Publikation: 07.04.2022

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Die am Wochenende veröffentlichten, erschütternden Bilder aus dem Kiewer Vorort Butscha haben die Rufe nach einem harten Gas- und Ölembargo gegen Russland lauter werden lassen. Unsere Öl- und Gasimporte dürften nicht weiter Putins Krieg in der Ukraine finanzieren, ist das Argument der Embargo-Forderer.

So verständlich die Reaktion aus emotionaler und moralischer Sicht ist, sollte man sich mit kühlem Kopf zwei Dinge klar machen. Die Auswirkungen eines Embargos auf den Krieg und die Folgen für die Wirtschaft in Deutschland.

Zunächst ist die Logik der Embargo-Forderer, unsere Importe würden Putins Krieg bezahlen, nicht haltbar. Russische Soldaten und Panzer werden nicht in Euro und Dollar bezahlt, sondern in Rubel, die die Zentralbank im Zweifelsfall einfach drucken kann. Auch verfügt Russland über Währungsreserven, mit denen der Rubel mittelfristig gestützt werden kann.

Während sich am Krieg in der Ukraine also nichts ändert, würde Deutschland ohne russisches Gas innerhalb kürzester Zeit in eine Rezession geraten. Arbeitslosigkeit und noch stärker steigende Preise werden vor allem diejenigen am härtesten treffen, die sowieso schon am wenigsten haben, ohne, dass sich am Leid in der Ukraine irgendetwas ändert.

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