Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Verknappung und Preisexplosion dämpfen wirtschaftliche Erholung

Erscheinungsdatum Website: 13.10.2021 14:45:03
Erscheinungsdatum Publikation: 14.10.2021

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Deutschland besonders von Materialknappheit betroffen

MONTVALE/ZÜRICH (NfA)--Entgegen aller Erwartungen lässt das Tempo der weltweiten wirtschaftlichen Erholung bereits jetzt wieder nach, während die Inflationstendenzen vorerst noch leicht unter den Erwartungen bleiben. Das Vertrauen insbesondere in Westeuropa und Nordamerika sinkt, verharrt aber auf hohem Niveau. Länderübergreifend herrscht eine allgemeine Sorge vor stark steigenden Produktionskosten - der entsprechende Index zeigt einen Höchstwert seit dem ersten Quartal 2019. Das sind die zentralen Resultate des aktuellen Global Economic Conditions Survey, der vom Institute of Management Accountants und der Association of Chartered Certified Accountants durch die Befragung von rund 1.000 Accountants und CFOs erstellt wurde, wie "Presseportal" berichtet.

Die aktuellen Versorgungsengpässe - auch jenseits der durch den Brexit verursachten in Großbritannien - gehören zu den derzeit wohl größten Hürden, mit denen die Wirtschaft Deutschlands und Westeuropas zu kämpfen haben. Von Rohstoffmangel und steigenden Preisen bis hin zur Personalknappheit sorgen die direkten und indirekten Corona-Spätfolgen nach den ersten Boom-Effekten nun für ein gebremstes Wachstum. Das gilt insbesondere für Deutschland, wo die Materialknappheit ganze Branchen vor ernste Herausforderungen stellt - auch und vor allem in der Automobilindustrie. Im Bereich der Halbleitertechnik erschwert die Knappheit nicht nur den einzelnen Anbietern ihre Aktivitäten, sondern bremst die gesamte digitale Transformation.

Dementsprechend fällt auch das Vertrauen in den Ländern Westeuropas. Die Aktivitäts-Indikatoren blieben im dritten Quartal 2021 weitgehend unverändert. Einer der maßgeblichen Wachstumstreiber ist der Tourismus, der in den entsprechenden Ländern an Fahrt aufnimmt. So stieg etwa die Hotelauslastung in Spanien und Portugal im Juli und August deutlich an. Für dieses Jahresviertel scheint in der Eurozone ein Plus von 2,5% beim BIP durchaus möglich - was nahe an den Wert des vierten Quartals 2019 heranreicht. Auf der anderen Seite steht eine Gesamtinflation von 3% im August. Das ist der höchste Wert seit November 2011.

Generell zeigt der Report im Vergleich zum vorangegangenen Betrachtungszeitraum eine leichte Abschwächung der weltweiten wirtschaftlichen Erholung. Das Vertrauen ist weltweit - allerdings auf hohem Niveau - etwas zurückgegangen. Ursächlich hierfür ist trotz hoher Impfraten in entwickelten Märkten vor allem die Situation in Ländern mit niedriger Impfquote und nach wie vor vielen Infektionen.

Einer der Schlüsselindikatoren, der Global Orders Index, zeigt ebenfalls einen leichten Rückgang - auch hier auf vergleichsweise hohem Niveau nach einer starken Zunahme im zweiten Quartal 2021. Insgesamt zeigt der Blick auf die Bestellungen eine zweigeteilte Entwicklung: Während er in Entwicklungsmärkten leicht steigt, sinkt er in den USA und Westeuropa. Dennoch befindet er sich hier immer noch auf einem höheren Niveau - entsprechend besser sind auch die Aussichten für die entwickelten Märkte.

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