Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Merck strebt 2025 Umsatz von 25 Milliarden Euro an

Erscheinungsdatum Website: 09.09.2021 20:15:02
Erscheinungsdatum Publikation: 10.09.2021

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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Darmstädter Merck KGaA will in den kommenden Jahren schneller wachsen und ihre führende Rolle in Wissenschaft und Technologie ausbauen. Im Jahr 2025 strebt der DAX-Konzern einen Umsatz von 25 Milliarden Euro an und rechnet bis dahin mit einer durchschnittlichen organischen Wachstumsrate von über 6 Prozent pro Jahr. Rund 80 Prozent des geplanten Umsatzwachstums sollen aus den sogenannten "Big 3"-Geschäften stammen - aus dem Process-Solutions-Geschäft des Unternehmensbereichs Life Science, von den neuen Produkten des Unternehmensbereichs Healthcare und aus dem Semiconductor-Solutions-Geschäft des Unternehmensbereichs Electronics, wie Merck anlässlich des Kapitalmarkttages mitteilte. Die Aktie notiert im frühen Handel 1,4 Prozent im Plus. Im Kurs sei allerdings schon viel Positives enthalten, sagte ein Händler.

"Unsere Ambition ist, das weltweit führende Wissenschafts- und Technologieunternehmen des 21. Jahrhunderts zu werden", sagte Konzernchefin Belen Garijo laut Mitteilung. "In allen drei Unternehmensbereichen Healthcare, Life Science und Electronics stehen die Weichen bereits auf nachhaltigem, profitablem Wachstum. Wir werden weiter konsequent und zielgerichtet in das investieren, was uns stark macht, und wollen damit unseren Konzernumsatz bis 2025 auf circa 25 Milliarden Euro steigern."

Die Investitionen will der Konzern von 2021 bis 2025 um mehr als 50 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Fünfjahreszeitraum von 2016 bis 2020 zu steigern - davon soll wiederum der Löwenanteil von mehr als 70 Prozent im Bereich der "Big 3" investiert werden. Merck profitiert dabei den Angaben zufolge von einer zügigen Rückführung der Verschuldung, in der Folge steige die finanzielle Flexibilität des Konzerns wieder deutlich.

Es sei davon auszugehen, dass dem Unternehmen ab Ende 2022 ein Betrag im hohen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich für Akquisitionen zur Verfügung steht. Eine große Akquisition ist aber wohl nicht zu erwarten: "Merck erachtet gezielte kleinere bis mittlere Zukäufe weiterhin als wahrscheinlicher als große, transformative Übernahmen", hieß es in der Mitteilung. Der Konzern hatte Ende 2019 den US-Halbleiterzulieferer Versum Materials für rund 5,8 Milliarden Euro übernommen.

Noch bessere Aussichten für Life Science

Die mittelfristige Wachstumsprognose für den Unternehmensbereich Life Science hob Merck an und rechnet hier nun mit einem durchschnittlichen organischen Umsatzwachstum von 7 bis 10 Prozent pro Jahr, statt wie bislang in Aussicht gestellt 6 bis 9 Prozent. Wesentlicher Treiber werde das Process-Solutions-Geschäft sein, das rund 80 Prozent zum geplanten Wachstum beisteuern soll. Die Sparte bietet Produkte und Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette der Arzneimittelherstellung an und wird derzeit von zusätzlichen Aufträgen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gestützt. Aber auch gezielte kleinere Übernahmen sollen zum Wachstum von Life Science beitragen.

Im Unternehmensbereich Healthcare erwartet Merck mittelfristig ein durchschnittliches jährliches organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Neue Produkte, wie das immunonkologische Medikament Bavencio, Mavenclad zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (RMS) und Tepmetko für die Behandlung von metastasiertem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom, sollen rund 75 Prozent zum Wachstum in den kommenden Jahren bis 2025 beitragen.

Für den Unternehmensbereich Electronics hat Merck das neue Wachstumsprogramm "Level Up" vorgestellt. Der Geschäftsbereich wolle 2021 bis 2025 nun durchschnittlich organisch um 3 bis 6 Prozent pro Jahr wachsen. Merck erhöht damit das obere Ende der Prognosespanne, das bei 4 Prozent gelegen hatte. "Level Up" folgt auf das Transformationsprogramm "Bright Future", das Electronics zwei Jahre früher als geplant abgeschlossen hat. Dabei soll das Semiconductor-Solutions-Geschäft in den kommenden Jahren rund 80 Prozent zum geplanten Wachstum von Electronics beitragen.

DJG/sha/uxd

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