Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Unangebrachte Freude

Erscheinungsdatum Website: 01.09.2021 13:15:02
Erscheinungsdatum Publikation: 02.09.2021

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Es war wieder mal eine seltsame Situation. Anleger überall auf der Welt machten am vergangenen Freitag einen Freudensprung, als Fed-Chairman Jerome Powell, die Sorgen um ein schon bald anstehendes Tapering, das Zurückfahren der Anleihekäufe, zerstreute. Die Märkte freuten sich über die Aussicht auf offene Geldschläusen wohl bis ins kommende Jahr trotz anziehender Inflation.

Dabei ist der Grund für den Kurs der Fed ein besorgniserregender. Denn die Konjunktur in den USA verliert nach dem starken Frühjahr zunehmend an Schwung und der Arbeitsmarkt, der neben der Preisstabilität Teil des Mandats der Fed ist, ist weiterhin weit von seiner alten Stärke entfernt.

Auch entpuppen sich die hohen Inflationswerte bei einem genaueren Blick auf die Daten nicht etwa als Folge einer in der gesamten Breite der Wirtschaft anziehenden Nachfrage, sondern als Folge der Lieferengpässe und hohen Energiepreise.

Über zehn Jahre niedrige Zinsen und Billionen an Anleihekäufen haben dafür gesorgt, dass die Finanzmärkte sich mehr für die Politik der Zentralbanken als den Zustand der Realwirtschaft interessieren.

Auch in der medialen Berichterstattung sollte das Mantra "the stock market is not the economy" vielleicht wieder mehr in den Mittelpunkt rücken.

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