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Sparkassen verzeichnen starkes Kreditgeschäft im ersten Halbjahr

Erscheinungsdatum Website: 12.08.2021 20:45:02
Erscheinungsdatum Publikation: 16.08.2021

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BERLIN (Dow Jones)--Das Kreditgeschäft der Sparkassen hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) "unverändert sehr dynamisch entwickelt" - sowohl bei der Kreditversorgung von Unternehmens- als auch von Privatkunden. Gleichzeitig sei die Sparbereitschaft der Kunden ungebrochen, doch die hohen Einlagenzuflüsse stellten die Institute vor betriebswirtschaftliche Herausforderungen. "Jetzt heißt es, zum einen das Wiederanlaufen der Wirtschaft zu unterstützen und zum anderen Privatkunden weiterhin beim Vermögensaufbau zu begleiten", sagte DSGV-Präsident Helmut Schleweis.

Unternehmen und wirtschaftlich Selbstständigen wurden laut den Angaben im ersten Halbjahr 2021 Kredite in Höhe von insgesamt 50,4 Milliarden Euro neu zugesagt. Bereinigt um die Sondereffekte der Corona-Sonderkredite von KfW und Landesförderinstituten haben die Sparkassen rund 1 Milliarde Euro mehr an neuen Krediten vergeben als im ersten Halbjahr 2020. Der an Unternehmen und Selbstständige ausgelegte Kreditbestand wuchs um 11,1 Milliarden Euro und damit 2,4 Prozent. Der Kreditbestand betrug laut DSGV Ende Juni in diesem Segment 480,9 Milliarden Euro.

Ein deutliches Plus von 17,1 Prozent verzeichneten die Sparkassen im Kreditneugeschäft mit Privatkunden. In den ersten sechs Monaten wurden laut den Angaben 43 Milliarden Euro zugesagt und damit noch einmal 6,3 Milliarden mehr als im ersten Halbjahr 2020. Schleweis führte den Anstieg vor allem auf einen Zuwachs bei privaten Immobilienkrediten zurück - das Neugeschäft erreichte den Rekordhalbjahreswert von 37,9 Milliarden Euro. "Die eigene Immobilie ist und bleibt für viele Menschen ein besonderer Lebenswunsch und ein wichtiger Baustein zum Vermögensaufbau", sagte er.

Auch das Wertpapiergeschäft hat laut DSGV gegenüber dem starken Vorjahr nochmals kräftig zugelegt. Von Januar bis Juni wurden demnach Umsätze in Höhe von 87,9 Milliarden Euro getätigt - ein Plus von 12,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2020. Dabei wurde ein Nettoabsatz (Käufe minus Verkäufe) von 13,0 Milliarden Euro erreicht, von denen 12,4 Milliarden Euro auf Investmentfonds entfielen.

Der weit überwiegende Anteil der hinzugekommenen Kundeneinlagen in Höhe von 25 Milliarden Euro entfiel allerdings auf Sichteinlagen. Diese hohen Einlagenzuwächse rentierten sich in der andauernden Niedrigzinsphase für die Kunden nicht und stellten auch die Institute betriebswirtschaftlich vor Herausforderungen. "Zusätzliche Einlagen kosten die Kreditinstitute im gegenwärtigen Zinsumfeld real Geld", betonte Schleweis.

DJG/ank/mgo/16.08.2021

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