Finanz- und Wirtschaftsspiegel

Der Newsletter "Finanz- und Wirtschaftsspiegel" informiert täglich über die Aktivitäten der internationalen Zentralbanken mit Schwerpunkt auf die Europäische Zentralbank, die Federal Reserve und die Bank of Japan.
Deutscher Auftragseingang steigt auch im Februar
Erscheinungsdatum Website: 01.04.2021 17:05:02
Erscheinungsdatum Publikation: 06.04.2021
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte im Februar weiter gestiegen sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent zugelegt haben, nachdem es im Januar zu einem Zuwachs von 1,4 Prozent gekommen war. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die Daten am Donnerstag (8.00 Uhr). Außerdem berichtet in der Woche Destatis über die Entwicklung von Industrieproduktion und Außenhandel und die US-Notenbank sowie die Europäische Zentralbank (EZB) veröffentlichen ihre Protokolle der aktuellen geldpolitischen Beratungen.
Die deutschen Auftragseingänge sind jetzt in acht der vergangenen neun Monate gestiegen, so dass ein Rückgang angesichts der normalen Volatilität dieser Datenreihe immer möglich ist. Dagegen spricht allerdings die fast schon euphorische Stimmung des verarbeitenden Gewerbes, die vor allem von der starken Exportnachfrage herrührt.
Ifo-Index und Einkaufsmanagerindizes waren im Februar gestiegen, wobei IHS Markit von starken Exportauftragseingängen und einer vom Januar-Rückgang erholten Produktion sprach. Angetrieben vor allem von einer starken Auslandsnachfrage und begünstigt von einem lockeren Corona-Regime hatten die Unternehmen die Lücke zum Produktionsniveau der Vor-Corona-Zeit schon fast geschlossen, als es im Januar zu einem Produktionsrückgang von 2,5 Prozent kam.
Deutsche Produktion steigt im Februar um 1,1 Prozent
Für Februar wird ein Produktionszuwachs von 1,1 Prozent prognostiziert. Destatis veröffentlicht die Zahlen am Freitag (8.00 Uhr). Hinweise auf die Produktionsentwicklung wird der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe geben, der am Tag zuvor zusammen mit den Auftragseingängen veröffentlicht wird. Da der deutsche Industriemotor maßgeblich von der Außennachfrage angetrieben wird, rechnen die befragten Analysten auch mit einem Anstieg der Exporte um 0,8 Prozent. Diese Daten kommen ebenfalls am Freitag (8.00 Uhr).
Außerdem stehen drei Notenbanktermine im Kalender. Die US-Notenbank veröffentlicht das Protokoll des Offenmarktausschusses FOMC vom 16. und 17. März am Mittwoch (20.00 Uhr). Marktakteure werden in dem Dokument vor allem nach Hinweisen suchen, wann das Abschmelzen des Kaufprogramms ("Tapering") beginnen könnte. Als früheste Startphase gilt bislang das Frühjahr 2022, doch bei erheblichen Fortschritten bei Beschäftigung und Inflation könnte der Beginn auch auf das vierte Quartal 2021 vorgezogen werden.
Analysten durchforsten EZB-Protokoll nach Hinweisen auf PEPP-Pläne
Das Protokoll der Beratungen des Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 10. und 11. März folgt am Donnerstag (13.30 Uhr). Die EZB hatte eine deutliche Aufstockung der Anleihekäufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP beschlossen. Die seither veröffentlichten Daten zeigen tatsächlich einen Anstieg der wöchentlichen Nettokäufe, aber nicht alle Analysten sind zufrieden - weder mit den Volumen noch mit der EZB-Kommunikation zur neuen EZB-Strategie, um für günstige Finanzierungsbedingungen zu sorgen. Das Protokoll könnte Aufschlüsse geben. Die Reserve Bank of Australia macht ihre geldpolitischen Entscheidungen am Dienstag (6.30 Uhr) bekannt.
DJG/hab/apo