Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Schweden: Bedeutungsverlust auf dem deutschen Markt

Erscheinungsdatum Website: 31.03.2021 15:10:03
Erscheinungsdatum Publikation: 01.04.2021

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Situation stabilisiert sich aber

STOCKHOLM (NfA)--Der Anteil schwedischer Unternehmen auf dem deutschen Importmarkt hat sich in den letzten 30 Jahren sichtbar verkleinert, sich aber auf einem stabilen Niveau eingependelt. Senior-Advisor Hubert Fromlet von der Deutsch-Schwedischen Handelskammer erklärt, woran das liegt.

Deutschland als Markt für schwedische Produkte kann aus zweierlei Perspektiven betrachtet werden. Einerseits kann dies aus schwedischer Exportsicht erfolgen - mit Deutschland als zweitgrößtem Exportmarkt 2020, knapp hinter Norwegen.

Andererseits kann die Position der schwedischen Exporteure auch über die Marktanteile bei den deutschen Importeuren analysiert werden. Mit einer derartigen Fokussierung lässt sich Wettbewerbsfähigkeit schwedischer Unternehmen auf dem deutschen Markt besser unter die Lupe nehmen.

Der Anteil schwedischer Unternehmen hat sich auf dem deutschen Importmarkt seit der Wiedervereinigung 1990 in einigen Schüben sichtbar verkleinert. In den letzten Jahren konnte jedoch eine Stabilisierung um einen Marktanteil von 1,5% notiert werden.

Doch woran liegen die sukzessiven Anteilsverluste? Schließlich wurden schwedische Unternehmen zwischen 1990 und 2020 über längere Zeiträume hinweg von einer eher schwachen Krone beeinflusst.

Die schwedischen Marktanteilsverluste in Deutschland während der letzten 30 Jahre können teilweise mit der beschleunigten Globalisierung erklärt werden. In den Neunzigerjahren lagen die Marktanteile von aufstrebenden Ländern im früheren Ostblock und Asien noch bei 10 bis 15%, inzwischen sind dieselben Länder bei einem Anteil von über 30%.

Zudem haben viele schwedische Unternehmen ihre Produktion in diese ehrgeizigen Länder ausgelagert. Des Weiteren sollte nicht übersehen werden, dass in den letzten Jahrzehnten auch viele Unternehmen aus den aufstrebenden Ländern aus eigener Kraft Terrain gewonnen haben.

Auch etablierte OECD-Länder wie die Schweiz, die Niederlande, Irland und Österreich haben ihre relativen Positionen in den letzten 20 Jahren aus eigener Kraft verbessert. Dies könnte auch Schweden gelingen, wenn Exportunternehmen weiter ehrgeizig auf mikroökonomischer Ebene auf den deutschen Markt fokussieren - und die Wirtschaftspolitik der Regierung konkret nach vorne blickt. Es gibt zweifelsohne Luft nach oben.

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