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Neue dynamische Märkte, vor allem in den Boomregionen Asiens und Osteuropas, gewinnen für den deutschen Automobil- und Maschinenbau zunehmend an Bedeutung.
BMW erzielt Umsatz- und Gewinnzuwachs im Schlussquartal
Erscheinungsdatum Website: 12.03.2021 16:20:03
Erscheinungsdatum Publikation: 15.03.2021
FRANKFURT (Dow Jones)--BMW hat im Schlussquartal vor allem dank guter Verkäufe in China wieder Absatz und Umsatz gesteigert. Die teils heftigen Einbrüche der Vormonate konnte der Münchener Premiumautohersteller aber nicht ausgleichen - der Gewinn brach vergangenes Jahr um knapp ein Viertel ein. Entsprechend wird auch die Dividende gekürzt.
Für das laufende Jahr zeigte sich BMW vorsichtig optimistisch. "Wir blicken für 2021 zuversichtlich nach vorn und wollen die Wachstumsdynamik der letzten Monate beibehalten", sagte Finanzvorstand Nicolas Peter laut Mitteilung. BMW habe die Kostensituation verbessert und Fixkosten sowie Investitionen gesenkt. "Wir haben damit eine günstige Absprungbasis für ein ertragsstarkes 2021 geschaffen." Ein konkreter Ausblick dürfte kommende Woche zur Jahrespressekonferenz folgen.
Vorsteuerergebnis im vierten Quartal 10 Prozent höher
Im vierten Quartal stiegen die Auslieferungen der drei Automarken BMW, Mini und Rolls-Royce den weiteren Angaben zufolge leicht um 3,2 Prozent. Der Konzern-Umsatz lag mit 29,48 Milliarden Euro marginal über Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern wuchs in diesem Zeitraum dagegen deutlich um ein Zehntel auf 2,26 Milliarden Euro, die Marge entsprechend auf 7,7 (Vorjahr: 7,0) Prozent.
Die Kernmarke habe im vierten Quartal von einem höheren Anteil an Fahrzeugen in renditestarken Segmenten profitiert, so BMW. Zudem habe man gute Preise erzielen können; höhere Vermarktungserlöse bei Gebrauchtwagen hätten zudem positiv zu Buche geschlagen.
Belastet von den Auswirkungen der Pandemie im Frühjahr und Sommer brach der Gewinn im Gesamtjahr allerdings um knapp ein Viertel ein. Entsprechend sinkt auch die Dividende auf 1,90 von 2,50 Euro je Stammaktie im Vorjahr.
Der Umsatz ging den weiteren Angaben zufolge 2020 um 5 Prozent auf 98,99 Milliarden Euro zurück. Im Kerngeschäft mit Premiumautos sackten die Erlöse um knapp 12 Prozent ab. Das EBIT brach überproportional zu den Erlösen um gut ein Drittel ein, nach Steuern verdiente BMW gut 23 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Analyst: Premium geht in der Pandemie besser als Masse
Insgesamt seien die Zahlen recht stark, heißt es von NordLB-Analyst Frank Schwope in einer ersten Reaktion. "Auf alle Fälle geht Premium in der Pandemie besser als Masse", so Schwope. Der Absatzrückgang von BMW 2020 sei mit 8,4 Prozent noch moderat. Daimler kam im Pkw-Bereich auf minus 10,3 Prozent, Renault musste einen Einbruch von 21,3 Prozent verkraften.
BMW hatte bereits Ende Januar mitgeteilt, dass die operative Marge im Autogeschäft das obere Ende der Prognosebandbreite von 0 bis 3 Prozent erreicht haben dürfte. Mit nun erreichten 2,7 Prozent erreichte der DAX-Konzern dieses Ziel.
BMW will CO2-Ausstoß bei Stahlherstellung senken
BMW will in den kommenden Jahren die CO2-Emissionen in der Stahl-Lieferkette deutlich senken. "Im Jahr 2030 sollen die CO2-Emissionen rund zwei Millionen Tonnen unter dem heutigen Wert liegen", sagte BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt laut Mitteilung. Um die Ziele zu erreichen, investiert BMW über seinen Venture-Capital-Fonds in ein Verfahren zur CO2-freien Stahlherstellung, das das US-Startup Boston Metal entwickelt hat.
Bei der herkömmlichen Herstellung von Stahl entsteht in Hochöfen Kohlendioxid. Die US-Firma verwendet für seine Technologie Elektrizität, um über eine Elektrolysezelle Roheisen herzustellen, das später zu Stahl weiterverarbeitet wird. Wenn für diesen Prozess Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt wird, ist die Stahlproduktion CO2-frei, so BMW.
Stahl werde für zukünftige Fahrzeuggenerationen nicht an Bedeutung verlieren, meint der Münchener Konzern. Auch mit dem Hochlauf der Elektromobilität werde Stahl ein wichtiger Konstruktionswerkstoff für die Karosserie und zahlreiche Komponenten bleiben. Die Presswerke der BMW Group in Europa verarbeiten pro Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Stahl.
ma