Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Ifo-Geschäftsklimaindex stagniert im Februar
Erscheinungsdatum Website: 19.02.2021 17:25:02
Erscheinungsdatum Publikation: 22.02.2021
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Geschäftsklima in Deutschland dürfte im Februar unverändert geblieben sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Geschäftsklimaindex auf dem Vormonatsniveau von 90,1 Punkten verharrt. Das Ifo-Institut veröffentlicht die Daten am Montag (10.00 Uhr). Weitere wichtige Daten der Woche sind die zweiten Veröffentlichungen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal in Deutschland, Frankreich und den USA.
Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal nur knapp einem BIP-Rückgang entgangen. Das BIP stieg um 0,1 Prozent, weil die Erholung in der Industrie dynamischer verlief als die durch einen verschärften Lockdown bedingte Abschwächung im Dienstleistungssektor.
Anstieg des Industrie-PMI ein Vorbote für Ifo?
Eine Wiederholung dieses Szenarios schließen die meisten Volkswirte eigentlich aus, aber die gerade veröffentlichten Einkaufsmanagerdaten (PMI) für Deutschland geben zu denken: Der Industrie-PMI stieg unerwartet um über 4 Punkte auf ein Dreijahreshoch von 60,6 Punkten und der Index der Industrieproduktion erreichte sogar 62,2 Punkte. Dafür ging der Service-PMI allerdings auf 45,9 (Januar: 46,7) Punkte zurück.
Die Geschäftsaussichten auf Jahressicht wurden in beiden Sektoren als so gut wie seit Dezember 2017 nicht mehr bewertet. Das könnte ein Fingerzeig für das Ifo-Geschäftsklima sein. Dort hatten die Erwartungen im Januar nach dem überraschenden Anstieg im Dezember etwas korrigiert, so dass für Februar durchaus ein Anstieg denkbar ist. Andererseits könnte sich die Lagebeurteilung verschlechtert haben, so dass per saldo eine Stagnation des Ifo-Index herauskommen konnte.
Details zum deutschen BIP im vierten Quartal
Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht am Mittwoch (8.00 Uhr) Details zur Entwicklung des deutschen BIP im vierten Quartal 2020, darunter die Wachstumsbeiträge der Verwendungskomponenten des BIP. Bisher ist bekannt, dass das BIP auf Quartalssicht um 0,1 Prozent gestiegen ist - eine Revision ist eher unwahrscheinlich - und dass die Exporte sowie der Bau Wachstumsstützen waren, der private Konsum dagegen die wichtigste Bremse. Außerdem kommt die Maastricht-Quote für das Jahr 2020.
BIP-Daten aus Frankreich und USA sowie Verbraucherpreise
Zweite BIP-Veröffentlichungen stehen außerdem in den USA (Donnerstag, 14.30 Uhr) und in Frankreich (Freitag, 8.45 Uhr) an. Einen ersten Blick auf die Inflationsentwicklung im Euroraum ermöglichen am Freitag die Verbraucherpreisdaten aus Frankreich (8.45 Uhr) und Spanien (9.00 Uhr). Im Januar war es zu einem unerwartet deutlichen Anstieg des Inflationsdrucks gekommen.
Lagarde spricht und EZB veröffentlicht Daten zur Kreditvergabe
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, spricht am Montag (14.45 Uhr) bei einer Konferenz zum Europäischen Semester und EZB-Direktorin Isabel Schnabel am Freitag (9.30 Uhr) bei einer Konferenz des European Fiscal Board. Am Donnerstag (10.00 Uhr) veröffentlicht die EZB zudem Daten zur Entwicklung von Kreditvergabe und Geldmenge.
DJG/hab/apo/smh