Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Deutschland: Zweistelliger Exportrückgang im Corona-Krisenjahr

Erscheinungsdatum Website: 19.02.2021 15:25:04
Erscheinungsdatum Publikation: 22.02.2021

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USA bleiben im Ranking knapp vor China

FRANKFURT (NfA)--Die weltweite Corona-Krise hat auch zu hohen Exporteinbußen der Maschinen- und Anlagenbauer geführt, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilt. 2020 wurden aus Deutschland Maschinen und Anlagen im Wert von 160 Mrd Euro exportiert und für 67 Mrd importiert. Damit lagen die Ausfuhren 12% und die Einfuhren 13,4% unter dem Wert von 2019, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Zahlen mitgeteilt hat. ?Die Maschinenexporteure aus Deutschland verzeichneten damit die höchsten Rückgänge im Vorjahresvergleich seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009?, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Ein Blick auf die Quartalszahlen für das Jahr 2020 bestätigt das zu erwartende Bild des zeitlichen Ablaufs: Die Maschinenexporte verzeichneten im ersten Quartal noch einen vergleichsweise moderaten Rückgang von 5,1% im Vorjahresvergleich. Im zweiten Quartal wurden dann 22% weniger Maschinen und Anlagen ausgeführt, bevor eine schrittweise Besserung einsetzte: Im dritten und vierten Quartal wurden geringere Rückgänge von 12,4 beziehungsweise 8,2% verbucht.

Zwischen Januar und Dezember sanken die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, der Nummer Eins der Zielländer für Maschinenexporteure aus Deutschland, um 9,3% auf 18,2 Mrd Euro. Damit entfällt ein Anteil von 11,4% an den gesamten Maschinenausfuhren auf die USA. Nach China, dem zweitgrößten Auslandsmarkt mit einem Anteil von 11,3% gingen im gleichen Zeitraum Maschinen und Anlagen im Wert von 18,1 Mrd Euro (minus 3,6%) aus Deutschland.

?Die wirtschaftliche Erholung in der Volksrepublik setzte bereits im zweiten Quartal 2020 ein. Die positive Dynamik machte sich wenig später auch in den Auftragsbüchern der Unternehmen bemerkbar?, sagte der VDMA-Chefvolkswirt. ?Maschinenexporte aus Deutschland nach China konnten bereits im vierten Quartal vergangenen Jahres um 7,2% zulegen und gehen mit Schwung ins neue Jahr. Die Stärke der chinesischen Wirtschaft macht sich allerdings nicht nur bei den deutschen Exporten in das Land bemerkbar. Laut Zahlen des chinesischen Zolls betrug die Warenausfuhr von Maschinen aus dem Reich der Mitte insgesamt 165 Mrd Euro. Zwar stehen noch Revisionen aus. Doch die Führung Deutschlands als global größter Exporteur von Maschinen und Anlagen dürfte verloren sein?, fügte Wiechers hinzu.

Die Ausfuhren in die EU-Länder (68 Mrd Euro) lagen im vergangenen Jahr 15,2% unter Vorjahresniveau und brachten damit ein schlechteres Resultat als die Gesamtexporte. Die EU-Länder nahmen insgesamt 42,5% der gesamten Maschinenexporte aus Deutschland auf. Nach Frankreich, der Nummer Drei im Ausfuhrranking, lieferten die Unternehmen Maschinen und Anlagen im Wert von 10,6 Mrd Euro (minus 15,2%). Im Exportgeschäft mit Italien verbuchten die Maschinenbauer ein Minus von 18,1% auf 6,8 Mrd Euro. Polen, im Ranking nun auf Platz 5 geklettert, nahm Maschinen und Anlagen im Wert von 6,8 Mrd Euro (minus 9,9%) aus Deutschland auf und überholte damit sowohl die Niederlande (6,8 Mrd Euro, minus11,2%) als auch Großbritannien (6 Mrd, minus 20,5d). Das Vereinigte Königreich fiel aufgrund des harten Lockdowns, vor allem aber in Folge des Brexits um zwei Plätze auf Rang 8 zurück.

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