Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.
Problem gesucht
Erscheinungsdatum Website: 17.02.2021 15:00:02
Erscheinungsdatum Publikation: 18.02.2021
Die Bank of Japan hat angekündigt, ihre Geldpolitik im März zu überprüfen. Anlass: Japans Währungshüter versuchen seit dem Crash von 1998, die Inflationsrate in die Nähe des offiziellen Ziels von 2% zu bringen. Vergeblich. Abgesehen von zwei durch Steuererhöhungen generierten Spitzen gab es eher Deflationsängste. Zuletzt gab es Monatsraten um minus 0,4%.
Japans Währungshüter haben außer physischem Helikoptergeld alles versucht, was die Preise nach oben bringen könnte und den Markt für Staatsanleihen so leer gekauft, dass sie längst auf den Ankauf von Investmentfonds-Anteilen umsteigen mussten. Staatsschulden im Volumen von rund 100% vom BIP haben sie schon. Nur: Die Inflation hat trotzdem nicht angezogen.
Nach fast einem Vierteljahrhundert nutzloser Versuche könnte eine Einsicht Kurt Tucholskys helfen: Die großen Fragen der Menschheit werden nicht gelöst, sondern liegengelassen. Die ?schlechten Zahlen? sollten nicht darüber hinweg täuschen, dass der Lebensstandard der japanischen Bürger sehr ordentlich gestiegen ist: Japans BIP pro Kopf legte in den letzten 10 bis 15 Jahren schneller zu als in Deutschland, Frankreich oder selbst dem Vereinigten Königreich. Die schrumpfende Bevölkerung machts möglich.
Eine erfolgreiche Woche wünscht Ihre NfA-Redaktion