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Thyssenkrupp hebt nach starkem Jahresauftakt Prognose an

Erscheinungsdatum Website: 10.02.2021 17:10:03
Erscheinungsdatum Publikation: 11.02.2021

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FRANKFURT (Dow Jones)--Thyssenkrupp erhöht nach unerwartet guten Zahlen zu Jahresbeginn seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21. Der Industrie- und Stahlkonzern rechnet mit steigender Nachfrage in den Werkstoffgeschäften sowie bei Komponenten für die Fahrzeugbranche, wie er am Mittwoch in Essen mitteilte. Im ersten Quartal wurde bereinigt um Sondereffekte wieder ein operativer Gewinn eingefahren. Im Gesamtjahr wird es unter dem Strich allerdings bei roten Zahlen bleiben - auch wenn der Verlust nicht ganz so hoch ausfallen soll wie zunächst erwartet.

Vorstandschefin Martina Merz sprach von einem guten Quartal: "Wir spüren aktuell Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung, und unsere Maßnahmen zur Performancesteigerung in den Geschäften tragen erste Früchte", sagte sie. Allerdings seien weitere Kraftanstrengungen nötig, um über den Berg zu kommen.

Der Ruhrkonzern steckt seit Jahren in der Krise. Deshalb hatte ihn die Corona-Krise besonders getroffen. Zuletzt zog die Nachfrage in wichtigen Kundenindustrien jedoch wieder an. Auch die massiven Einschnitte machen sich im Ergebnis positiv bemerkbar. Gegenüber dem Vorjahr beschäftigt das Unternehmen 5.500 Vollzeitmitarbeiter weniger als vor Jahresfrist - allein im Schlussquartal sank ihre Zahl um 560.

In den Monaten Oktober bis Dezember verbuchte Thyssenkrupp überraschend ein bereinigtes EBIT von plus 78 Millionen Euro nach minus 185 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von knapp 28 Millionen Euro gerechnet.

Gewinne verzeichneten alle Kerngeschäfte: Die Bereiche Automobil und Industriekomponenten konnten ihr Ergebnis verdoppeln, aber auch der zuletzt verlustträchtige Stahl zeigte mit 20 Millionen Euro wieder ein positives Ergebnis. Rote Zahlen liefen dagegen bei den im Segment Multi Tracks zusammengefassten Einheiten auf, für die der Konzern nach Partnern oder Käufern sucht. Der Nettoverlust im fortgeführten Geschäft - ohne die 2020 verkaufte Aufzugsparte - verbesserte sich von 449 Millionen auf 141 Millionen Euro.

Im Gesamtjahr bis Ende September rechnet Thyssenkrupp nun mit einem nahezu ausgeglichenen bereinigten EBIT. Nach einem Verlust von 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr hatte Thyssenkrupp bislang ein operatives Minus im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich angekündigt. Anstehende Restrukturierungskosten in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe werden aber dazu führen, dass unter dem Strich weiter ein hoher Verlust steht. Erwartet wird aber nicht mehr ein Milliardenfehlbetrag, sondern ein Minus im hohen dreistelligen Millionenbereich.

Der Umsatz soll in diesem Jahr im hoch einstelligen Bereich zulegen, jedoch noch deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie bleiben, erläuterte Thyssenkrupp. Bislang war ein Wachstum im niedrig bis mittel einstelligen Prozentbereich angepeilt worden.

ma

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