Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Sicherheitsrisiko Deutschland

Erscheinungsdatum Website: 22.12.2020 14:30:03
Erscheinungsdatum Publikation: 23.12.2020

zurück zur Übersicht

Dass die Vertreter Chinas und Russlands den deutschen UNO-Botschafter mit einem „wir werden Sie hier nicht vermissen? aus dem Sicherheitsrat verabschiedeten, muss niemanden wundern: Angela Merkel hat beiden Regimen zu Recht die Leviten gelesen. Bemerkenswert ist aber das eisige Schweigen der deutschen Verbündeten. Grund: Bei den Auftritten der deutschen Vertreter in der UNO, in der NATO oder den sicherheitspolitischen Gremien der EU paaren sich in aller Regel moralinsaure Besserwisserei mit der Weigerung, praktische Verantwortung zu übernehmen und zu handeln, wo es nötig ist. Die Franzosen haben die Erfahrung gemacht, dass wenn es darauf ankommt (wie in etwa Mali), Estland mehr leistet mit einer kleinen, aber einsatzfähigen Kampftruppe als die deutschen Bedenkenträger.

Die in Deutschland herrschenden Vorstellungen über eine militärische Arbeitsteilung, bei der nicht jeder EU-Staat alle Fähigkeiten vorhalten muss, sind längst erledigt, weil sich niemand auf deutsche Zusagen verlassen will: Das Land gilt si-cherheitspolitisch als so verlässlich wie die griechische Finanzpolitik. Auf den Schutz etwa der Handelsrouten durch die EU-Partner kann sich Deutschland nur noch so weit verlassen, wie es dem eigenen Interesse der anderen entspricht.

Eine erfolgreiche Woche wünscht

Ihre NfA-Redaktion

zurück zur Übersicht