Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Der Poker um die Fischgründe

Erscheinungsdatum Website: 09.12.2020 14:10:02
Erscheinungsdatum Publikation: 10.12.2020

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Ein Streit um Kabeljau und Scholle behindert die ohnehin schwierigen Gespräche zwischen der EU und Großbritannien über ein Handelsabkommen nach dem Brexit. Frankreich droht mit einem Veto, sollten die Interessen seiner Fischer nicht berücksichtigt werden. Die Rechte der französischen Fischer werde man nicht "als Verhandlungsmasse opfern".

Fischfang und dessen Verarbeitung tragen sagenhafte 0,1% zum Bruttoinlandsprodukt des Vereinigten Königreichs bei. Dass nun wegen einer derart kleinen Branche das gesamte Abkommen auf der Kippe steht kommt jedoch nicht unerwartet. Schon seit Jahren streiten sich Briten und Franzosen um die Aufteilung der Fischgründe im Ärmelkanal, auch Spanien und Norwegen mischen mit.

Dabei ist die Branche so klein, dass es ein Leichtes für die Regierungen wäre, den Fischern mögliche Verluste auszugleichen. Doch das Thema ist emotional vor allem in Südengland, wo es große Mehrheiten für den EU-Austritt gab, so aufgeladen, dass vor allem Boris Johnson sich nicht der Schmach hingeben will, erklären zu müssen, dass weiterhin Franzosen in britischen Gewässern fischen. Es wäre tragisch, wenn das Austrittsabkommen am Stolz des Premierministers und den Kabeljaufischern scheitert. Dafür steht zu viel auf dem Spiel.

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