Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Welt: OECD senkt Wachstumsprognose für 2021

Erscheinungsdatum Website: 01.12.2020 15:10:03
Erscheinungsdatum Publikation: 02.12.2020

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Aussichten für Deutschland sind besonders schlecht

PARIS (Dow Jones)--Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat ihre Prognose für die Erholung der Weltwirtschaft 2021 etwas gesenkt. Wichtigster Grund ist die Erwartung, dass die gegen die zweite Pandemiewelle in Europa ergriffenen Maßnahmen das Wachstum bremsen werden.

Gleichwohl spricht die OECD davon, dass nun erstmals seit Beginn der Pandemie Hoffnung auf eine "lichtere Zukunft" bestehe, weil es Fortschritte bei Impfstoffen und bei der Behandlung von Covid-19 gebe.

Die Organisation prognostiziert für 2020 einen Rückgang des weltweiten Bruttoinlandsprodukts um 4,2% (September-Prognose: 4,5), auf den BIP-Anstiege von 4,2 (5) und 3,7% folgen sollen.

Die OECD erwartet, dass die Erholung in den Ländern ungleichmäßig verlaufen wird, was dauerhafte Veränderungen in der Weltwirtschaft mit sich bringen dürfte. Auf China dürfte 2021 über ein Drittel des Weltwirtschaftswachstums entfallen, meint die Organisation. Der Wachstumsbeitrag Europas und Nordamerikas zum globalen Wachstum werde geringer als ihr Anteil an der Weltwirtschaft ausfallen.

Chinas Wirtschaft wird laut OECD schon in laufenden Jahr um 1,5% (1,8) wachsen, für 2021 und 2022 werden Wachstumsraten von 8 (6) und 4,9% prognostiziert. Für die USA werden BIP-Veränderungsraten von minus 3,7 (minus 3,8), plus 3,2 (plus 4) und plus 3,5% erwartet und für den Euroraum von minus 7,5 (minus 7,9), plus 3,6 (plus 5,1) und plus 3,3%.

"Andauernde Virus-Ausbrüche und die damit einhergehenden Eindämmungsmaßnahmen werden die Aktivität so lange behindern, bis ein Impfstoff breit eingesetzt wurde", prognostiziert die Organisation. Privatkonsum und Investitionen dürften unter Unsicherheit und mangelnder Zuversicht leiden. Die Arbeitslosigkeit wird laut OECD bis Mitte 2021 steigen, zweistellige Raten annehmen und anschließend nur langsam zurückgehen.

Deutliche Prognosesenkungen sind vor allem bei Deutschland und Italien zu beobachten. Deutschland wird ein BIP-Rückgang von 5,5% (5,4) im laufenden Jahr vorausgesagt, während die Wachstumsprognose für 2021 auf 2,8% (4,6) gesenkt wurde. Für 2022 wird dann ein Zuwachs von 3,3% erwartet.

"Starke Auftragseingänge, darunter Exportaufträge, werden das Wachstum des verarbeitenden Gewerbes Ende 2020 stützen, aber das wird sich in dem Maße abschwächen, wie die Erholung beim Konsum langlebiger Wirtschaftsgüter ausläuft", prognostiziert die OECD. Zudem dürfte eine fiskalische Konsolidierung das Wachstum zu Beginn des kommenden Jahres bremsen.

Für Italien prognostiziert die Organisation 2020 einen BIP-Rückgang von 9,1% (minus 10,5), auf die BIP-Anstiege von 4,3 (5,4) und 3,2% folgen sollen.

Frankreichs BIP-Prognosen wurden dagegen leicht angehoben auf minus 9,1 (minus 9,5) und plus 6% (plus 5,8). Für 2022 werden 3,3% Wirtschaftswachstum erwartet.

Die OECD rechnet damit, dass das weltweite BIP sein Vorkrisenniveau Ende 2021 erreichen wird. Im Euroraum werde das allerdings erst Ende 2022 der Fall sein.

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