Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Welt: Gebeutelte Emerging Markets vor dem Comeback?

Erscheinungsdatum Website: 20.11.2020 15:10:28
Erscheinungsdatum Publikation: 23.11.2020

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Es gibt erste Hoffnungsschimmer

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Emerging Markets unterscheiden sich sowohl nach wirtschaftlichen als auch nach geografischen Gesichtspunkten. Auf der einen Seite stehen diejenigen Länder mit einem hohen Leistungsbilanzüberschuss im verarbeitenden Gewerbe, die dieses Jahr gut abgeschnitten haben: Das sind China, Südkorea und Taiwan. Demgegenüber stehen die Länder mit anhaltenden Leistungsbilanzdefiziten, wie Brasilien, Mexiko und Südafrika. Diese haben viel schlechter abgeschnitten. Indien, obwohl natürlich in Asien, würde auch wirtschaftlich besser in dieses Lager passen. Länder wie Saudi-Arabien und Russland, in denen sich ein rohstoffbedingter Leistungsbilanzüberschuss verflüchtigt hat, haben ebenfalls zu kämpfen.

Kurz gesagt, die Länder, die in diesem Jahr am härtesten betroffen waren, haben auch das größte Erholungspotenzial - sollte wieder ein weltweiter konjunktureller Frühling aufkommen. Zudem sollten sie auch stärker von der Einführung von Impfstoffen gegen das Coronavirus profitieren als die ostasiatischen Länder, in denen die Virus-Ausbreitung besser unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Der mexikanische Peso, der südafrikanische Rand, der russische Rubel und der brasilianische Real werten trotz der allgemeinen Dollar-Schwäche in diesem Jahr nach wie vor ab. Ein Erstarken dieser Währungen, das auf den Erwartungen einer Wirtschaftserholung fußt, würde die Aktienrenditen für ausländische Investoren klettern lassen.

Es gibt einige positive Anzeichen, die sich bereits abzeichnen: Der mexikanische Peso und der brasilianische Real haben sich bisher im vierten Quartal besser geschlagen als der chinesische Yuan und der koreanische Won. Aber eine Wette auf aufstrebende Märkte außerhalb Asiens erfordert eine gewisse Vorsicht. Denn in vielen Teilen der Entwicklungsländer wird die Einführung eines Impfstoffs nur langsam vorangehen. Die meisten Länder können nicht auf dieselben Finanzmittel zurückgreifen wie die großen entwickelten Volkswirtschaften.

Es gibt auch keinen Grund dafür, dass verschiedene aufstrebende Märkte im Laufe der Zeit zwangsläufig zu einem gewissen Mittelwert zurückkehren müssen. Die asiatischen Märkte haben in den letzten zehn Jahren zumeist ihre nicht-asiatischen Konkurrenten übertroffen. Doch angesichts der guten Nachrichten über Covid-19-Impfstoffe und der Aussicht auf eine stärkere wirtschaftliche Erholung nach einem düsteren Winter auf der Nordhalbkugel weisen auf eine Periode mit besserer Entwicklung der Emerging Markets außerhalb Ostasiens hin.

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