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Vonovia peilt 4,4 Mrd EUR Umsatz 2020 an

Erscheinungsdatum Website: 04.11.2020 17:25:02
Erscheinungsdatum Publikation: 05.11.2020

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FRANKFURT (Dow Jones)--Vonovia setzt sich nun erstmals mit den Zahlen zum Gesamtjahr ein Umsatzziel. Der Konzern schätzt wegen des Berliner Mietendeckels das organische Mietwachstum 2020 nun etwas niedriger ein.

Nach der detaillierten Prognose, die der Bochumer DAX-Konzern am Mittwoch mit der Analystenpräsentation veröffentlichte, peilt Vonovia für 2020 einen Gesamtumsatz von 4,4 Milliarden Euro an. Im kommenden Jahr soll der Umsatz auf 4,9 bis 5,1 Milliarden Euro steigen.

Das organische Mietwachstum soll 2020 nur noch um 3,1 Prozent zulegen. Zuvor hatte Vonovia hier 3,3 bis 3,8 Prozent erwartet. 2021 soll das Mietwachstum dann wieder um 3,0 bis 3,8 Prozent zulegen.

Mit dem Gesamtumsatz und der Umsatzentwicklung in den vier Geschäftssegmenten will der Konzern der Ausweitung des Geschäfts unter anderem auf Value-Add und Development (Projektentwicklung) Rechnung tragen.

Dividende erhöht

Vonovia will für 2020 angesichts coronabedingt "nicht signifikanter" Auswirkungen auf das eigene Geschäft eine Dividende zahlen und diese im Vergleich zum Vorjahr um 12 Cent auf 1,69 Euro erhöhen. Der Bochumer Wohnimmobilienkonzern ist zudem nun optimistischer für die Hauptkenngröße FFO 2020 und traut sich bereits Ziele für 2021 zu.

Demnach soll 2021 der FFO - der operative Gewinn nach laufenden Zinsen und Steuern - auf 1,415 bis 1,465 Milliarden Euro steigen. Für 2020 peilt der DAX-Konzern hier nun den oberen Rand der Spanne 1,275 bis 1,325 Mrd Euro an.

Das bereinigte EBITDA sieht Vonovia 2021 bei 1,975 bis 2,025 Milliarden Euro, nach den weiter für das laufende Jahr anvisierten 1,875-1,925 Milliarden Euro. Die Corona-Pandemie werde sich auch 2021 weiter nicht signifikant auf das eigene Geschäft auswirken, so der Konzern.

In den ersten neun Monaten erwirtschaftete Vonovia ein FFO von 1,016 Milliarden Euro (Vorjahr 932,8 Mio Euro). Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erreichte 1,433 Milliarden Euro nach 1,331 Milliarden. Nach Steuern und Dritten betrug der Gewinn 1,82 Milliarden Euro im Neunmonatszeitraum, nach 28 Millionen. Im dritten Quartal allein betrug der Nettogewinn 260,1 Millionen Euro, im Vorjahr hatte sich hier ein Verlust von 71,2 Millionen Euro ergeben.

Bei den Investitionen plant Vonovia für 2020 nun 1,5 Milliarden Euro ein, unverändert zum Vorjahr. Zuvor hatte der Konzern 2020 mindestens 1,3 Milliarden Euro und höchstens 1,6 Milliarden Euro investieren wollen. Dies kalkuliert er auch für 2021 ein.

Verbindliche Klimaziele

Vonovia will bis 2050 einen "nahezu klimaneutralen Gebäudebestand" im Portfolio haben und hat sich deshalb verbindliche Klimaziele gesetzt, deren Erreichen in einem neuen Nachhaltigkeits-Performance-Index jährlich transparent gemacht werden soll. Zentraler Ansatz dafür sei das Zusammenspiel von energetischer Modernisierung und CO2-neutraler Wärmeerzeugung. Der Konzern habe zusammen mit Fraunhofer-Instituten und der Deutschen Energie-Agentur Ziele für CO2-reduziertes Wohnen entwickelt.

Im Mittelpunkt der Strategie stehe das Wohnquartier, in dem eine dezentrale Energieversorgung aufgebaut werden soll: Der Strom werde durch Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität vor Ort erzeugt, gespeichert und verbraucht. Ein Innovationszentrum in Bochum-Weitmar soll im kommenden Jahr seinen Betrieb aufnehmen.

Der Nachhaltigkeits-Performance-Index soll künftig zu den wichtigsten nichtfinanziellen Kennzahlen des Unternehmens gehören und Nachhaltigkeitsziele ins Steuerungssystem integrieren. Messgrößen im neuen Index seien die jährlich erzielte CO2-Einsparung im Gebäudebestand, der jeweilige Anteil energieeffizienter Neubauten sowie altersgerecht modernisierter Wohnungen, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Diversität im Top-Management.

"Der neue Nachhaltigkeits-Performance-Index wird gleichberechtigt neben den finanziellen Steuerungsgrößen stehen. Wir wollen in der Branche mit gutem Beispiel vorangehen", so CEO Rolf Buch. Der neue Index wird zum Gesamtjahr erstmals berichtet.

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