Chemie Aktuell

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Heidelbergcement mit steigendem Gewinn erwartet
Erscheinungsdatum Website: 04.11.2020 17:15:03
Erscheinungsdatum Publikation: 06.11.2020
FRANKFURT (Dow Jones)--Zum dritten Quartal fällt der Zwischenbericht der Heidelbergcement AG knapp aus: Absatz, Umsatz und Ergebnis des laufenden Geschäfts nennt der Baustoffhersteller am frühen Donnerstag in Zahlen - mehr nicht. Analysten erwarten den Umsatz moderat rückläufig und das Ergebnis um 8 Prozent stärker. Sie glauben an die Fähigkeit des Zementspezialisten, noch die letzten Stellschrauben auf der Kostenseite drehen zu können, wenn die Einnahmen schwächeln.
Nach einem Milliardenverlust im zweiten Quartal mit coronabedingt rückläufigen Mengen und Umsätzen hatte sich Konzernchef Dominik von Achten kürzlich schon optimistischer geäußert. Trotz weiter rückläufiger Absatzmengen seien im Juli und August jeweils niedrig zweistellig höhere Gewinne als in den entsprechenden Vorjahresmonaten erzielt worden, sagte er auf dem Kapitalmarkttag im September: "Wir sind sehr gut in das dritte Quartal gestartet".
Heidelbergcement hat seinen Ausblick zu Beginn der Corona-Krise Anfang März kassiert. Einen neuen gibt es bislang nicht. Das Umfeld in der Bauwirtschaft bleibe hochvolatil, sagte von Achten zuletzt. Auch seien bei einer zweiten Infektionswelle Baustopps nicht auszuschließen, deshalb bleibe die Entwicklung im vierten Quartal unsicher. Inzwischen ist die zweite Welle in vollem Gange. Wettbewerber Lafargeholcim hat für das Schlussquartal zwar eine robuste Nachfrage in Aussicht gestellt, sich aber nicht detaillierter geäußert.
Um die Corona-Krise gut zu überstehen, hat Heidelbergcement schon Ende Februar ein Sparprogramm aufgesetzt, mit dem die Kosten um 1 Milliarde Euro gedrückt werden sollen. Gespart werden soll bei den Personalkosten und Management-Gehältern sowie bei Investitionen. Bis zur Jahresmitte wurden mit dem Aktionsplan Cope Verbesserungen von 354 Millionen Euro realisiert.
Der Konzern will sich im Zuge seiner neuen Strategie von Kerngeschäften trennen, die über den Zyklus hinweg keine adäquaten Renditen bringen. Auch sollen Positionen geräumt werden, wo eine verteidigbare Marktstellung nicht absehbar zu erreichen oder ausreichende Synergien nicht zu heben sind. Jetzt rätseln Beobachter, welche potenziellen Verkaufskandidaten intern bereits identifiziert wurden.
chem