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Volkswagen mit Milliardengewinn dank Porsche und Audi

Erscheinungsdatum Website: 29.10.2020 16:40:03
Erscheinungsdatum Publikation: 30.10.2020

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FRANKFURT (Dow Jones)--Volkswagen hat im dritten Quartal dank einer spürbaren Erholung der Automärkte im September und guten SUV-Verkäufen wieder einen Milliardengewinn erzielt. Besonders das Premium- und Sportwagensegment um Audi und Porsche stützte den Wolfsburger Konzern. In der Summe lagen sowohl der Umsatz als auch der operative Gewinn teils deutlich über den Markterwartungen.

Angesichts des Markteinbruchs im Frühjahr und der eher trüben Aussichten für die kommenden Monate bleibt der Ausblick für das Gesamtjahr aber düster. Der Absatz des Zwölfmarkenkonzerns und auch der Umsatz sollen laut Quartalsbericht deutlich sinken. Das operative Ergebnis vor und inklusive Sondereinflüssen dürfte "gravierend" zurückgehen, so der Wolfsburger Konzern. Einen Verlust schließt VW aber weiterhin aus.

CFO Witter vorsichtig optimistisch

"Das Geschäft des Volkswagen Konzerns bleibt nach neun Monaten stark von der Covid-19-Pandemie beeinträchtigt", sagte VW-Finanzvorstand Frank Witter laut Mitteilung. Zugleich zeige die deutliche Erholungstendenz im dritten Quartal "wie robust" der Konzern aufgestellt sei. Abhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie "sind wir vorsichtig optimistisch", die Stabilisierung des Geschäfts in den verbleibenden Monaten des Jahres fortsetzen zu können.

In den abgelaufenen drei Monaten sank der Umsatz leicht auf 59,4 Milliarden von 61,4 Milliarden Euro. Analysten hatten nur 58,9 Milliarden Euro erwartet. Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen war im Quartal ebenfalls rückläufig, lag aber mit 3,2 Milliarden nach 4,8 Milliarden Euro im Vorjahr deutlich über den Schätzungen von 2,85 Milliarden Euro. Für das zweite Quartal alleine hatte VW wegen der Werksschließungen einen Verlust von 1,7 Milliarden Euro ausgewiesen. Unter dem Strich verdiente VW im dritten Quartal wie am Markt erwartet mit 2,58 Milliarden Euro rund ein Drittel weniger als im Vorjahr.

"Volkswagen überzeugt nach dem katastrophalen Q2 mit einem starken 3. Quartal und konnte die Markterwartungen klar übertreffen", lautet das Urteil von NordLB-Analyst Frank Schwope. In den drei Monaten profitierte VW einmal mehr von der starken Stellung im weltgrößten Automarkt China, wo die Verkäufe um 3 stiegen. Insgesamt kam VW im Quartal auf ein Absatzminus von 1,1 Prozent. Besonders das starke Geschäft gegen Ende des Quartals gab dem Zwölfmarkenkonzern Rückenwind: Vergangenen Monat übertrafen die globalen Auslieferungen des Konzerns erstmals in diesem Jahr wieder das Niveau des Vorjahresmonats (+3,3 Prozent).

Kernmarke, Audi und Porsche mit deutlichem Gewinn

Deutliche Gewinne fuhren im Quartal nach den massiven Verlusten zum Halbjahr infolge des Lockdowns im Frühjahr sowohl Audi als auch die Kernmarke ein. Bei den Ingolstädtern summiert sich der operative Gewinn nach neun Monaten auf 221 Millionen Euro nach einem Verlust von 643 Millionen zum Halbjahr. Porsche konnte an die Entwicklung der ersten sechs Monate anknüpfen und steigerte den Gewinn nach neun Monaten auf 1,88 Milliarden nach 1,14 Milliarden per Ende Juni. Im Vorjahr hatte Porsche in den neun Monaten allerdings noch 3,20 Milliarden Euro operativ verdient.

Mit der Kernmarke erzielte VW Berechnungen von Dow Jones zufolge im abgelaufenen Quartal einen operativen Gewinn von rund einer halben Milliarde Euro. In den neun Monaten per Ende September liegt der Verlust somit noch bei 969 Millionen Euro.

Separate Gewinn- und Umsatzzahlen für die Marken im dritten Quartal nennt der Konzern nicht. Die Kernmarke und Audi werden am Freitag über die Entwicklung berichten. Im Nutzfahrzeuggeschäft erzielte die margenstarke Scania laut Konzernbericht in den neun Monaten einen operativen Gewinn von 419 (Vorjahr: 1.209) Millionen nach 221 Millionen Euro zum Halbjahr. Bei der Münchener MAN erhöhte sich der Verlust unterdessen auf 461 Millionen nach 423 Millionen Euro zum Halbjahr. MAN und Scania sind in der Traton SE gebündelt. Die Nutzfahrzeugholding hatte am Vorabend für 2020 einen Umsatz deutlich unter Vorjahr in Aussicht gestellt. Die operative Rendite dürfte zwischen minus 1 Prozent und plus 1 Prozent liegen.

ma

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