Märkte der Welt

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Service-Roboter-Boom: Verkaufszahlen steigen weltweit um 32%

Erscheinungsdatum Website: 28.10.2020 16:45:01
Erscheinungsdatum Publikation: 29.10.2020

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Europa und Nordamerika führend bei der Herstellung

FRANKFURT (NfA)--Der Verkaufswert von professionellen Service-Robotern ist weltweit um 32% auf 11,2 Mrd US-Dollar gestiegen. Im laufenden Jahr bekomme der Markt weitere Impulse von der Pandemie: Das zeige etwa die große Nachfrage nach Desinfektionsrobotern, Logistikrobotern in Fabriken und Lagerhäusern oder nach Robotern für die Zustellung von Waren bis an die Haustür. Das berichtet die International Federation of Robotics (IFR) mit der Veröffentlichung ihres Jahrbuchs "World Robotics 2020".

Das ertragsstärkste Segment bei den professionellen Service-Robotern seien Medizinroboter mit einem Marktanteil von 47%. Dazu trugen vor allem Robotersysteme bei, die in der Chirurgie eingesetzt werden und die höchsten Einzelpreise erzielen. Der Umsatz bei den Medizinrobotern insgesamt erreiche einen neuen Rekordwert von 5,3 Mrd US-Dollar - ein Plus von 28%. Rund 90% der Medizinroboter stammten von amerikanischen und europäischen Anbietern. Bis 2022 rechnet die IFR weiterhin mit einem großen Marktpotenzial: Der Umsatz könne sich mehr als verdoppeln.

Der Marktwert von verkauften oder geleasten Logistikrobotern sei um 110% auf 1,9 Mrd US-Dollar gestiegen. Dabei werde fast der gesamte Umsatz mit Logistikrobotern erwirtschaftet, die für Innenbereiche vorgesehen sind. Autonome mobile Roboter arbeiteten zunächst meist nur in Lagerhäusern.

"Investitionen in Fertigungsprozesse mit Service-Robotern für die Logistik zahlen sich schnell aus", sagt Milton Guerry, Präsident der IFR. "Bei einem angenommenen 24-Stunden-Betrieb amortisiert sich die Anschaffung innerhalb von 2 bis 3 Jahren - häufig sogar viel schneller. Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren liegen die Betriebskosten bei etwa 5% der jährlichen Investition. Dabei bieten hochentwickelte Systeme oft eine betriebliche Verfügbarkeit im Bereich von 98% und mehr".

Im Trend liegen laut IFR Geschäftsmodelle wie Robotics-as-a-Service, die bei den Kunden die Hürden senken mit Robotern zu automatisieren. Der Vorteil bestehe darin, nicht in Hardware investieren zu müssen. Dadurch würden die Unternehmen weder durch fest gebundenes Kapital, noch durch Fixkosten oder zusätzlichen Personalbedarf belastet. In nicht-verarbeitenden Industrien sei der Einsatz stark durch Lagerlösungen für große E-Commerce-Unternehmen vorangetrieben worden. Potenzial bestehe zudem in Krankenhäusern, die ihre Logistik automatisieren. Etwa 90% der untersuchten Logistikroboter werden in Europa und Nordamerika produziert - der Rest in Asien.

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