Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Deutschland: Erholung in Deutschland verliert an Schwung

Erscheinungsdatum Website: 21.09.2020 16:20:06
Erscheinungsdatum Publikation: 22.09.2020

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Industrie sieht sich in den nächsten Monaten jedoch gut aufgestellt

FRANKFURT (NfA/Dow Jones)--Die Konjunkturerholung in Deutschland nach dem coronabedingten Absturz im Frühjahr verliert nach Aussage der Deutschen Bundesbank an Schwung. In ihrem aktuellen Monatsbericht schreibt die Bundesbank, dass die Aufholbewegung im Juli und wohl auch im August angehalten habe, wenngleich mit nachlassendem Schwung. "Nach dem massiven Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Frühjahr um saisonbereinigt fast ein Zehntel gegenüber der Vorperiode dürfte im dritten Vierteljahr daher eine kräftige Gegenbewegung folgen", heißt es in dem Bericht weiter.

Gleichwohl dürfte das Vorkrisenniveau noch erheblich unterschritten werden, und zwar sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor. "Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte sich die Erholung zwar fortsetzen, aber an Tempo verlieren", prognostiziert die Bundesbank. In der Industrie blickten die Unternehmen wieder optimistischer in die Zukunft und erwarteten gemäß den Ergebnissen des Ifo-Konjunkturtests überwiegend, dass sie ihre Produktion in den nächsten Monaten weiter steigern würden. Die deutsche Industrie setzte im Juli ihre Erholung fort. Allerdings verlor die Aufholbewegung der industriellen Erzeugung deutlich an Fahrt. Wegen der hohen Dynamik in den beiden vorangegangenen Monaten stand im Vergleich zum Durchschnitt des zweiten Vierteljahres gleichwohl ein kräftiges Plus zu Buche

(13,5%).

Jedoch sind die Erwartungen bezüglich des Exportgeschäfts noch verhalten, und der Auftragszufluss verlor zuletzt spürbar an Aufwärtsdynamik", gibt die Bundesbank zu bedenken. Bei den Dienstleistungen blieben diverse Einschränkungen nach wie vor bestehen, und das Vorkrisenniveau werde in mehreren Bereichen noch beträchtlich verfehlt. "Dies gilt insbesondere für das Gastgewerbe und für viele freizeit- und kulturbezogene Dienstleistungen."

Den Rückgang des GfK-Konsumklimaindex will die Bundesbank offenbar nicht überbewertet wissen. "Dabei mag eine Rolle gespielt haben, dass zur Zeit der Umfrage steigende Infektionszahlen und die Sorge vor einer erneuten Verschärfung von Eindämmungsmaßnahmen die Stimmung der Konsumenten drückte", schreibt sie.

Das Baugewerbe war im Vergleich mit anderen Branchen bislang recht wenig von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise betroffen. "Dies signalisiert beispielsweise die Geräteauslastung im Bauhauptgewerbe, die laut ifo Institut im August weiterhin deutlich ihren langfristigen Durchschnitt übertraf", wie es im Monatsbericht der Bundesbank heißt.

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