Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Deutschland: Stimmung auf historischem Tief

Erscheinungsdatum Website: 28.07.2020 15:40:04
Erscheinungsdatum Publikation: 29.07.2020

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Trotz zunehmender Digitalisierung kämpfen Anbieter mit der Krise

MANNHEIM (NfA)--Die konjunkturelle Stimmung der Unternehmen mit Schwerpunkt Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Deutschland hat sich im zweiten Quartal weiter eingetrübt. Laut dem ZEW - Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung verliert der Stimmungsindikator im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres 3,5 Punkte und sinkt damit auf einen historischen Tiefstand von 47,6 Punkten.

"Fortschritte beim Thema Digitalisierung sind zurzeit als wichtiges Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise in aller Munde. Allerdings haben im Moment auch Unternehmen der IKT-Branche als Anbieter digitaler Lösungen sehr mit der Krise zu kämpfen", so ZEW-Forscher Daniel Erdsiek. Im zweiten Quartal habe sich die Geschäftslage der IKT-Firmen deutlich verschlechtert.

Laut den aktuellen Daten ist bei knapp 42% der Unternehmen der Umsatz geringer ausgefallen als im Vorquartal, während nur 19% Umsatzsteigerungen erzielen konnten. Auch die Nachfrage nach eigenen Produkten und Dienstleistungen bewertet die Branche überwiegend als rückläufig. Infolge dieser negativen Entwicklung sinkt der Teilindikator für die Geschäftslage von 51,7 Punkten im Vorquartal auf nun 36,7.

Rund 41% der IKT-Unternehmen erwarten eine steigende Nachfrage und 37% rechnen mit einem Umsatzplus im dritten Quartal. Deutlich seltener befürchten die Unternehmen hingegen einen weiteren Nachfragerückgang (14%) oder steigende Umsatzeinbußen (18). Als Resultat legt der Teilindikator für die Geschäftserwartungen im Vergleich zum Vorquartal um 11,2 Punkte zu und erreicht einen Stand von 61,7.

Die Geschäftslage und auch die Geschäftserwartungen fallen in der IKT-Hardware-Branche allerdings deutlich schlechter aus als bei IKT-Dienstleistern. Während in der Hardware-Branche 87,7% Umsatzeinbußen im zweiten Quartal verkraften mussten, beläuft sich der Anteil bei den IKT-Dienstleistern auf etwa 36%. Darüber hinaus blicken die Hardware-Hersteller überwiegend pessimistisch auf das dritte Quartal. So rechnen sie deutlich häufiger mit zunehmenden Umsatzeinbußen (40%) als mit -steigerungen (20). Bei den IKT-Dienstleistern gehen im Gegensatz dazu nur 15% von einem Umsatzrückgang, aber 40% von einem künftigen Umsatzplus aus.

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