Märkte der Welt

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Weltwirtschaft wappnet sich gegen schwere Rezession

Erscheinungsdatum Website: 01.07.2020 12:55:03
Erscheinungsdatum Publikation: 02.07.2020

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Prognosen für 2021 hängt hohe Unsicherheit an / Eine Studie von Atradius

KÖLN (NfA)--Die rasant schnelle Ausbreitung von Covid-19 und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Volkswirtschaften der Welt, wird voraussichtlich zur schlimmsten Rezession seit rund 40 Jahren führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des internationalen Kreditversicherers Atradius. Demnach wird die Rezession stark abhängig sein von der Entwicklung eines Impfstoffs sowie der Aufhebung der Lockdowns.

Für nahezu jedes Land gehen die Experten für 2020 von negativem Wachstum aus. Durch international verwobene Lieferketten werde die Rezession die ganze Welt betreffen und den Welthandel um 15 % schrumpfen lassen. Eine robuste wirtschaftliche Erholung für 2021 ist zwar möglich, hängt aber in ihrer Schnelligkeit und Tiefe erheblich von der Aufhebung der Lockdown-Maßnahmen ab.

Die fortgeschrittenen Volkswirtschaften wird die Rezession am härtesten treffen mit einem Rückgang des BIP um voraussichtlich 6,6% in diesem Jahr. Besonders die Eurozone peilt mit einem prognostizierten Rückgang von rund 8% einen historischen Tiefstwert an. Während für vereinzelte Länder eine Rückkehr zu Vor-Pandemie Zahlen für 2021 anzunehmen ist, wird sich die Mehrheit der EU-Staaten voraussichtlich nur teilweise erholen können. Besonders hart trifft es mit einem BIP-Rückgang von 10,8% auch das Vereinigte Königreich, das bereits durch den Austritt aus der EU vorbelastet war.

Aber auch das Wachstum in den Schwellenländern wird 2020 stark zurückgehen. Aufgrund der raschen Ausbreitung in einer Reihe größerer Schwellenländer könnten die Prognosen sich in den kommenden Monaten weiter verschlechtern.

Atradius hat eine Basisprognose für die wirtschaftliche Entwicklung erarbeitet. Sie beruht auf der Annahme, dass entweder ein Impfstoff entwickelt wird, oder dass sich die Weltwirtschaft auf die neuen Bedingungen in einer wirtschaftlich tragfähigen Art und Weise anpassen wird. Unter dieser Grundvoraussetzung geht man davon aus, dass die Weltwirtschaft 2021 wieder auf Wachstum zurückkehren wird. Allerdings wird dieses deutlich langsamer vonstattengehen als der bisherige Rückgang. Sollte diese Basisprognose nicht eintreten, werden sich die Aussichten deutlich eintrüben.

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