Bauwirtschaft

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ZDB warnt vor zu hohen Lohnforderungen

Erscheinungsdatum Website: 19.05.2020 14:00:04
Erscheinungsdatum Publikation: 20.05.2020

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BERLIN (Dow Jones)--Das deutsche Baugewerbe hat vor überhöhten Lohnsteigerungen in der aktuellen Corona-Pandemie gewarnt. Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), sagte im RBB Radio zu den am Dienstag stattfindenden Bautarifverhandlungen, dass der Bausektor zwar die Corona-Krise bislang ganz gut überstanden habe. "Aber wir stellen jetzt fest, dass der Auftragseingang uns ganz massiv wegbricht", sagte Pakleppa. "Wir sehen jetzt schon, dass wir in ein Loch fallen."

Im öffentlichen Bau fielen die Kommunen als Auftraggeber aus, da viele Bauämter zurzeit nicht besetzt seien und daher keine Genehmigung erteilten. Der Wirtschaftsbau sei in den vergangenen Jahren von Aufträgen aus der Automobilindustrie, dem Handel und der Gastronomie geprägt gewesen. Aber diese Sektoren seien besonders von den Auswirkungen des Covid-19-Virus betroffen. Private Auftraggeber warteten zurzeit ab, so Pakleppa.

Zwar sei es der Bauwirtschaft in den vergangenen Jahren gut gegangen, dies habe sich aber auch bereits in den Ergebnissen der jüngsten Tarifverhandlungen wiedergefunden. Nun müsse man den Blick auf die Zukunft richten, denn die Bauwirtschaft sei eine sogenannte nachgelagerte Branche. Wenn die Konjunktur der Gesamtwirtshaft nach oben gehe, hinke der Sektor noch hinterher.

"Von daher müssen wir eben schon sehen, dass die Unternehmen jetzt in den nächsten Monaten eben auch tatsächlich so viel noch erwirtschaften und so viel Geld in der Tasche haben, um auch alle Arbeitnehmer an Bord zu halten", mahnte Pakleppa.

Die Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hat 6,8% mehr Lohn, mindestens jedoch 230 Euro mehr für rund 850.000 Beschäftigte am Bau gefordert. Auch soll eine Entschädigung für die Wegezeiten und Auszubildenden 100 Euro mehr im Monat gezahlt werden. bau

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