Euro Intern

"Euro Intern" enthält neben umfassenden Informationen zur Geldpolitik in der Eurozone und der EU auch wichtige Hintergrundinfos und Analysen mit Charts von EZB-Beobachtern.

G20-Handelsminister vereinbaren internationale Corona-Maßnahmen

Erscheinungsdatum Website: 15.05.2020 18:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 18.05.2020

zurück zur Übersicht

BERLIN (Dow Jones)--Die Handelsminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) haben nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums einen Katalog kurz- und langfristiger Maßnahmen beschlossen, mit denen die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die globalen Handels- und Lieferketten abgemildert werden sollen. Die Vereinbarung sei bei der zweiten außerordentlichen Videokonferenz der G20-Minister am Vortag erfolgt, an der Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) teilgenommen habe. "Die Corona-Pandemie zeigt uns, wie eng wir miteinander verflochten sind", erklärte Altmaier in der Mitteilung. "Es wäre fatal, wenn die Länder jetzt in Protektionismus und Abschottung verfallen würden."

Man müsse vielmehr noch enger international zusammenarbeiten, um negativen Auswirkungen der Pandemie auf Handelsströme und Investitionen gemeinsam zu begegnen. Die von den G20-Handelsministern verabschiedete Erklärung und ein bei einer ersten Konferenz vereinbarter Maßnahmenkatalog seien wichtige Signale der Geschlossenheit. "Mir ist wichtig, dass wir diesen Weg im Interesse einer schnellen wirtschaftlichen Erholung fortsetzen." In der Erklärung verpflichteten sich die G20 unter anderem darauf, keine Ausfuhrbeschränkungen auf Agrarprodukte zu verhängen, und bekräftigten, dass Exportrestriktionen auf medizinische Versorgungsgüter zielgerichtet, verhältnismäßig, transparent und befristet sein müssten und Ausnahmen für humanitäre Hilfe bedacht werden sollten.

Wichtige Elemente der Erklärung betreffen den Angaben zufolge zudem Vereinbarungen zur beschleunigten Umsetzung des WTO-Abkommens über Handelserleichterungen sowie zur Erleichterungen der Zollverfahren. Längerfristig wollten die Minister das multilaterale Handelssystem unterstützen und die notwendige Reform der Welthandelsorganisation WTO vorantreiben. Auch die Bedeutung des digitalen Handels für resiliente Lieferketten essentieller Güter und Dienstleistungen werde anerkannt.

DJG/ank/kla/18.05.2020

zurück zur Übersicht