Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Scholz: Brexit keine Auswirkung auf Wirtschaft

Erscheinungsdatum Website: 24.01.2020 17:05:03
Erscheinungsdatum Publikation: 27.01.2020

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BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich überzeugt gezeigt, dass der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union keine negativen wirtschaftlichen Konsequenzen für Deutschland mit sich bringen wird. "Ich denke, der Brexit wird keinen negativen Effekt haben", sagte Scholz in einer auf Englisch geführten Diskussion beim Weltwirtschaftsforum in Davos zum Thema "Globaler Weltwirtschaftsausblick". Dass Großbritannien die EU in einigen Tagen verlassen haben werde, werde deshalb "keinen großen Einfluss" haben, "weil wir einen harten Brexit vermieden haben".

Allerdings müsse noch das Abkommen über die künftigen Beziehungen ausgehandelt werden. "Wenn das auch geschafft wird, bin ich ganz zuversichtlich, dass es besonders auf dem Kontinent keine negative Auswirkung aus dieser Entwicklung gibt", sagte Scholz. Anders werde dies in Großbritannien sein. Mit Blick auf das Abkommen warnte Scholz davor, den Briten einen Wettbewerbsvorteil zu geben, obwohl sie die EU verlassen hätten. Dies müsse "ausbalanciert" werden. "Ich denke, wir werden Lösungen finden", betonte der deutsche Finanzminister aber.

Der SPD-Politiker zeigte sich in der Diskussion zudem zuversichtlich für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft, deren Lage er "sehr stabil" nannte. Unter anderem liege dies daran, dass die Fiskalpolitik in Deutschland "sehr expansiv" sei. "Es ist keine kritische Situation", betonte er. Allerdings leide die deutsche Exportwirtschaft unter einem schleppenden weltweiten Wachstum.

"Wir sind die Glücklichsten über eine Verringerung der Handelsspannungen", betonte Scholz deshalb in der Debatte, an der unter anderem auch US-Finanzminister Steven Mnuchin, die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, und die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, teilnahmen. Mnuchin zeigte sich zuversichtlich, dass die USA noch 2020 Handelsabkommen mit der EU und Großbritannien schließen könnten. "Wir hoffen, Abkommen mit dem Vereinigten Königreich und der EU dieses Jahr zu erreichen", sagte er.

DJG/ank/apo

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