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Nord Stream 2 hilft europäischer Wirtschaft

Erscheinungsdatum Website: 31.10.2019 13:50:08
Erscheinungsdatum Publikation: 01.11.2019

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BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Wirtschaft hat die Genehmigung der Gaspipeline Nord Stream 2 durch die dänische Energiebehörde als "sehr gute Nachricht" für die europäischen Verbraucher bezeichnet. Die Genehmigung sichere außerdem die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Wirtschaft, so der Vorsitzende des Ost-Ausschuss - Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft, Oliver Hermes.

"Die zusätzlichen Gaslieferungen helfen uns, in Zeiten sinkender EU-Eigenförderung und steigender Nachfrage Energiepreise stabil zu halten", sagte Hermes in einer Stellungnahme. "Erdgas als Brückenenergie spielt nach Atom- und Kohleausstieg eine entscheidende Rolle dabei, unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben."

Die Entscheidung der Kopenhagener Behörde war die letzte noch ausstehende Genehmigung für die Fertigstellung der russisch-deutschen Pipeline. Die Behörde in Kopenhagen erteilte die Erlaubnis, die Pipeline in der Ostsee südöstlich der Insel Bornholm zu verlegen. Sie hatte zuvor noch eine Umweltstudie gefordert.

Für den Ost-Ausschuss wird Nord Stream 2 dringend benötigte zusätzliche Kapazitäten zur Versorgung Europas mit Erdgas schaffen, ohne dass andere Routen dadurch überflüssig werden. "Jede zusätzliche Importoption erhöht den Wettbewerb auf dem europäischen Gasmarkt und kommt damit allen EU-Ländern und auch den Anrainerstaaten zugute", so der Ausschuss.

Innerhalb der EU und besonders in Polen und den Balkanstaaten hatte es Kritik an dem Projekt gegeben, da eine Abhängigkeit von russischem Gas befürchtet wird. Auch wurde kritisiert, dass mit der Pipeline osteuropäische Transitländer und auch die Ukraine umgangen und damit Einnahmen aus Transitgebühren verloren gehen könnten.

Die Pipeline Nord Stream 2 befindet sich bereits im Bau. Sie soll die Kapazitäten der bestehenden Leitung Nord Stream 1 für russische Gaslieferungen nach Deutschland deutlich erhöhen.

Das Nord-Stream-2-Konsortium wird vom russischen Gazprom-Konzern angeführt, der die Hälfte der Finanzierung des 9,5-Mrd-Euro-Projekts aufbringt. Zu den Beteiligten gehören die deutschen Unternehmen Uniper und Wintershall.

Nach Angaben des Unternehmens vom September ist ein Großteil der Rohre in den Gewässern von Deutschland, Schweden, Finnland und Russland in der Ostsee bereits verlegt. Die Gesamtlänge der doppelläufigen Leitung beträgt gut 2.400 km.

rus/1.11.2019

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