Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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Osteuropa: Die Auslandsnachfrage führt zur Konjunkturabkühlung

Erscheinungsdatum Website: 13.09.2019 16:10:06
Erscheinungsdatum Publikation: 16.09.2019

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Binnennachfrage weiter stabil / Eine Analyse von Coface

MAINZ (NfA)--Trotz des zunehmend schwierigen weltwirtschaftlichen Umfelds bleibt die Situation für Mittel- und Osteuropa positiv. Die Region verzeichnet laut Coface ein beispielloses Wachstum in der Europäischen Union. In den kommenden Jahren rechnet der Kreditversicherer jedoch mit einer Verlangsamung.

In den vergangenen Jahren hat sich die Wirtschaftstätigkeit in der MOE verbessert. 2017 und 2018 stieg das BIP-Wachstum in der Region auf 4,6 beziehungsweise 4,3% - die höchsten Raten seit 2008. Diese Beschleunigung der Wirtschaft sei vor allem auf die gestiegene Inlandsnachfrage zurückzuführen, insbesondere auf den deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit, von der die Haushalte profitierten, so Coface. Gleichzeitig wirke sich auch der starke Lohnanstieg direkt auf den Konsum aus. Neben dem privaten Verbrauch wurde das Wachstum durch einen Anstieg der öffentlichen und privaten Investitionen gestützt.

Die günstigen makroökonomischen Rahmenbedingungen hatten Auswirkungen auf die Zahlungsfähigkeit von Unternehmen in der MOE-Region. Die Insolvenzen sanken 2018 nach Informationen des Versicherers um 4,2%, im Gegensatz zu einer Zunahme der Verfahren, die im Vorjahr verzeichnet wurden.

Die wirtschaftliche Verlangsamung in der Eurozone, die Eskalation des Handelskrieges zwischen den USA und China und der unklare Prozess des Rückzugs des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union gäben den Exporteuren Anlass zur Sorge, da sie potenzielle Auswirkungen auf ihre Unternehmen und Volkswirtschaften haben. Tatsächlich werde die erwartete Verlangsamung des Wachstums in Mittel- und Osteuropa vor allem auf die direkten und indirekten Auswirkungen einer Verlangsamung der Auslandsnachfrage zurückzuführen sein, verlautet aus Mainz. Das durchschnittliche Wachstum in MOE soll 2019 voraussichtlich 3,6 und 3,2% im nächsten Jahr erreichen.

Da die Volkswirtschaften in MOE meist sehr offen für externe Märkte sind, werde sich die schwächere Auslandsnachfrage nicht nur in den Wachstumsraten, sondern auch schrittweise über die Insolvenzstatistik manifestieren. In diesem Zusammenhang werden laut Coface Branchen leiden, die stark von ausländischen Märkten abhängig sind, wie die Automobilindustrie und die Zulieferer von Teilen und Komponenten, nämlich die Chemie- und Metallindustrie.

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