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Metro-Großaktionär Kretinsky steigt bei französischer Casino ein

Erscheinungsdatum Website: 06.09.2019 13:10:02
Erscheinungsdatum Publikation: 09.09.2019

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PARIS (Dow Jones)--Die tschechischen Investoren und Metro-Aktionäre Daniel Kretinsky und Patrik Tkac steigen bei der französischen Einzelhandelskette Casino Guichard-Perrachon ein. Die Nachricht kommt knapp vier Wochen nach dem Scheitern der Übernahme des Handelskonzerns Metro AG durch Kretinskys und Tkac.

Laut Mitteilung erwarben Kretinsky und Tkac einen Anteil von 4,63% an Casino durch ihr Investment-Vehikel Vesa Equity Investment Sarl. Nach derzeitigem Börsenwert hat die Beteiligung einen Wert von rund 196 Mio Euro.

"Der Erwerb eines Anteils an Casino Guichard-Perrachon spiegelt unsere Überzeugung wider, dass dies die am besten positionierte Einzelhandelsgruppe auf dem französischen Markt ist und in Europa eines der führenden Unternehmen, die am besten in der Lage sind, auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Branche zu reagieren", sagte Kretinsky.

Casino hat nach eigenen Angaben 12.000 Märkte weltweit - in Frankreich, Lateinamerika und am Indischen Ozean. Der Konzern mit den Supermarktketten Monoprix, Franprix and Geant setzte 2018 knapp 37 Mrd Euro um, bei einem bereinigten Nettogewinn von 318 Mio. Die Nettoverschuldung betrug 3,4 Mrd Euro. Der Konzern ist seit 2018 in Restrukturierung und dabei, nicht-strategische Assets abzustoßen.

Bei Metro sind Kretinsky und Tkac mit ihrem Unternehmen EPGC seit dem gescheiterten Übernahmeangebot mit 17,52% der größte Einzelaktionär beziehungsweise die Nummer Zwei nach dem gepoolten Anteilsbesitz der beiden Stiftungen Meridian-Stiftung und Beisheim Holding. EPGC hält darüber hinaus eine Kaufoption für weitere 15,2% des Family-Equity-Investors Haniel in zwei Tranchen. Mit Ziehen der ersten Tranche bleibt EPGC bei Metro knapp unter 30%, mit beiden Tranchen landet EPGC bei 32,71%, womit ein Übernahmeangebot fällig wäre.

Darüber hinaus sind Kretinsky und Tkac gemeinsam an mehreren europäischen Unternehmen im Medien- und E-Commerce-Sektor beteiligt. Zusammen halten beide 40% an der Mall Group, einem E-Commerce-Unternehmen in Mittel-und Osteuropa.

ost/9.9.2019

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