Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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China: Beijing setzt den Kauf von US-Agrarprodukten aus

Erscheinungsdatum Website: 06.08.2019 15:25:26
Erscheinungsdatum Publikation: 07.08.2019

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Washington bezichtigt die Volksrepublik formell der Währungsmanipulation

BEIJING (Dow Jones)--Chinas Regierung reagiert auf die Drohung aus dem Weißen Haus, neue Zölle zu verhängen und setzt den Kauf von landwirtschaftschaftlichen Produkten aus den USA aus. Das Wirtschaftsministerium teile überdies mit, man werde es "nicht ausschließen", höhere Abgaben auf US-Agrarimporte zu erheben, die nach dem 3. August gekauft wurden. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, chinesische Importe im Wert von 300 Mrd US-Dollar mit einem Strafzoll von 10% zu belegen.

Diese Drohung "verstößt schwerwiegend" gegen das Abkommen, dass beide Länder Ende Juni beim G20-Gipfel in Japan geschlossen hätten, verlautet aus Beijing. Dort hatte Trump es den US-Unternehmen gestattet, Hightech-Produkte des chinesischen Telekomkonzern Huawei wieder zu kaufen. Die Volksrepublik werde "bald in großen Umfang landwirtschaftliche Produkten aus den USA kaufen", hatte er in diesem Zusammenhang versprochen.

Doch die Handelsgespräche in der vergangenen Woche brachten kaum Fortschritte, und die USA verschärften die Spannungen mit der Ankündigung weiterer Abgaben ab September wieder. China hat sich bislang nicht mit eigenen Abgaben auf US-Produkte revanchiert, sondern der Landeswährung Yuan erlaubt, gegenüber dem Dollar abzuwerten - und dies bringt Washington auf die Palme.

Finanzminister Steven Mnuchin bezichtigt Beijing formell der Währungsmanipulation. Trump hatte der chinesischen Regierung schon mehrfach vorgeworfen, die Währung künstlich abzuwerten, um die Wirtschaft zu stärken. Eine formelle Beschuldigung war bislang aber vermieden worden. Ein schwächerer Yuan begünstigt chinesische Exporte und mildert die Folgen der Strafzölle ab.

Die PBoC weist den Vorwurf entschieden zurück. Die US-Seite ignoriere die Fakten und hefte der Volksrepublik in "unangemessener Weise? das Etikett eines Währungsmanipulators an, so die Zentralbank.

Für die Vermögensverwalter von Investec handelt es sich bei der erneuten Eskalation um die "neue Normalität". Greg Kuhnert, Portfolio-Manager des All China Equity Fund, begründet diese Einschätzung damit, dass die Konkurrenz der beiden größten Wirtschaftsmächte der Welt um die technologische Vorherrschaft und den internationalen Einfluss allgemein zunehme. Sektoren mit stark international ausgerichteten Lieferketten wie die IKT stünden vor größeren Unsicherheiten. "Die chinesische Geld- und Fiskalpolitik bleibt weiter expansiv?, macht er zudem wenig Hoffnung auf eine Entspannung.

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