Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

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Europa: Wachstumshemmnisse durch externe Faktoren

Erscheinungsdatum Website: 10.07.2019 16:06:01
Erscheinungsdatum Publikation: 11.07.2019

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EU-Kommission präsentiert ihre Sommerprognose

BRÜSSEL (NfA)--Eine gar nicht so schlechte Bilanz des Jahresauftakts zog die EU-Kommission bei der Vorstellung ihrer Sommerprognose. So sei das Wachstum in der Eurozone stärker als erwartet ausgefallen, hieß es in Brüssel. Dies sei auf eine Reihe allerdings nur temporärer Faktoren zurückzuführen, beispielsweise den milden Winter und eine Erholung bei den Automobilverkäufen. Förderlich seien auch haushaltspolitische Maßnahmen, durch die das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in mehreren Mitgliedstaaten angestiegen sei.

Die Prognose für das BIP-Wachstum im Eurogebiet wurde für das laufende Jahr bei bei 1,2% belassen, während die Erwartungen für 2020 angesichts des für die restlichen Monate dieses Jahres erwarteten moderateren Tempos leicht auf 1,4 von 1,5% gesenkt wurde. Keine Veränderungen gab es bei den Vorhersagen für die komplette EU mit 1,4% in diesem und 1,6% im kommenden Jahr.

Kommissionsvize Valdis Dombrovskis betonte, dass einer kräftigen Expansion in Mittel- und Osteuropa eine Konjunkturverlangsamung in Deutschland und Italien gegenüberstehe. "Eine anhaltende Schwäche im verarbeitenden Gewerbe, die auf handelspolitische Spannungen und politische Ungewissheit zurückzuführen ist, stellt die Widerstandsfähigkeit unserer Volkswirtschaften auf die Probe", sagte er. Auch berge der nach wie vor nicht auszuschließende harte Brexit "erhebliche Risiken?.

Mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf äußerte sich die Kommission in ihrer Analyse eher skeptisch. Eine rasche Erholung in der Fertigung weltweit und beim globalen Handel sei unwahrscheinlicher geworden, verlautete aus Brüssel. Das Wachstum fuße vor allem auf der Binnennachfrage, insbesondere dem Konsum der privaten Haushalte, und auf der "anhaltenden Robustheit des Arbeitsmarkts". Das BIP wird den Prognosen zufolge in diesem und im nächsten Jahr in allen EU-Mitgliedstaaten zunehmen.

Die Risiken, mit denen die weltweiten Wirtschaftsaussichten behaftet seien, blieben stark miteinander verknüpft und wiesen hauptsächlich nach unten, so die Einschätzung. Wenn sich die wirtschaftspolitische Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und China ausweite, könnte sich bei der mit großen Unsicherheiten verbundenen US-Handelspolitik der derzeitige Abwärtstrend im Welthandel und im verarbeitenden Gewerbe weltweit fortsetzen sowie auf andere Regionen und Sektoren durchschlagen. Zusätzlich erhöhten die Spannungen im Nahen und Mittleren Osten das Potenzial für erhebliche Ölpreissteigerungen.

In Sachen Brexit stützen sich die Prognosen für 2019 und 2020 erneut auf eine rein technische Annahme des Status quo bezüglich der Handelsströme zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich. Diese Annahme diene ausschließlich Prognosezwecken und habe keinerlei Einfluss auf die anstehenden Verhandlungen, wurde betont.

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