Märkte der Welt

Der Newsletter "Märkte der Welt" enthält - nach Regionen gegliedert - wöchentliche Zusammenfassungen und Hintergrundanalysen der wichtigsten Nachrichten zur Außenwirtschaft sowie Informationen zu Auslandsaktivitäten deutscher Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Zudem sind weiterführende Kontaktadressen mit Ansprechpartnern angegeben. Die Berichterstattung wird durch das weltweite Netz der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) unterstützt und ist mit Grafiken und Charts angereichert.

Konjunktur unter Druck - der Pessimismus wächst

Erscheinungsdatum Website: 12.06.2019 13:55:11
Erscheinungsdatum Publikation: 13.06.2019

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DIHK setzt weiter auf die WTO

BERLIN (NfA)--Die Weltwirtschaft wächst nur langsam, und das spüren die deutschen Unternehmen immer stärker. Die Wirtschaft ist wie kaum eine andere auf einen reibungslosen globalen Handel und gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen in der Welt angewiesen. Schließlich hängt jeder vierte Arbeitsplatz hierzulande vom Außenhandel ab.

Die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage (https://bit.ly/2Wx0i2P) zeigt für die Exportaussichten in der deutschen Industrie einen deutlichen Rückschlag. Die Ausfuhrerwartungen der Unternehmen erreichen den niedrigsten Stand seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise vor zehn Jahren. Das liegt der Mitteilung zufolge an der schwachen Entwicklung vieler Volkswirtschaften in verschiedenen Weltregionen und den zunehmenden Hindernissen im internationalen Geschäft. Das Vertrauen der Firmen, dass sich die Weltwirtschaft auf kurze Frist erholt, ist gering. 43% der exportierenden Industrieunternehmen sehen die Auslandsnachfrage als Risiko für die eigenen Geschäfte. Vor allem der Mittelstand ist betroffen: Bei den Betrieben bis zu 1.000 Mitarbeitern brechen die Erwartungen an den Export besonders deutlich ein.

Die international aktiven deutschen Unternehmen spüren bei ihren Geschäften den wachsenden Protektionismus und zunehmende Handelskonflikte. US-Strafzölle, Wirtschaftssanktionen oder der Brexit treffen die Betriebe konkret bei Aufträgen, Margen und Lieferketten. Handelsschranken wie zum Beispiel unnötige und zusätzliche Zertifizierungsanforderungen, ein erschwerter Zugang zu öffentlichen Aufträgen oder Zölle behinderten die Geschäfte durch höhere Kosten und längere Lieferzeiten - oder verhindern sie sogar komplett. Die Handelskonflikte haben damit das Potenzial, die bestehenden Lieferstrukturen deutscher Unternehmen infrage zu stellen, und bremsen damit auch das weltweite Investitionsklima.

Die ideale Lösung, um aus den Handelskonflikten herauszukommen und Märkte zu öffnen, ist nach Ansicht des DIHK weiterhin die WTO. Sie garantiere grundlegende und weltweit einheitliche Regeln für den Handel, senke die Bürokratiekosten und erleichtere damit die Geschäfte der Betriebe. Die Organisation sollte allerdings modernisiert und gestärkt werden, um ihre Aufgaben erfüllen zu können, heißt es. Bis dahin seien ehrgeizige EU-Handelsabkommen der richtige Weg, um den deutschen Unternehmen in der globalen Wirtschaft langfristig Zuverlässigkeit zu verschaffen. Dabei sollte die EU dafür sorgen, dass vor allem kleine und mittelständische Unternehmen die komplexen Handelsabkommen einfacher nutzen können.

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