Ostwirtschaftsreport

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Rusal investiert in US-Aluminiumwalzwerk

Erscheinungsdatum Website: 16.04.2019 10:00:02
Erscheinungsdatum Publikation: 23.04.2019

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CHICAGO (Dow Jones)--Der Aluminiumriese Rusal will sein Geschäft in den USA ausbauen. Wie der russische Konzern mitteilte, sollen 200 Mio US-Dollar in ein Walzwerk in Kentucky investiert werden, das von einer Tochter von Braidy Industries betrieben wird. Hierdurch soll das größte neue Aluminiumwerk in den USA seit fast vier Jahrzehnten errichtet werden. Rusal würde durch die Transaktion 40% an der Braidy-Tochter übernehmen.

Das Werk, das Braidy Industries im kommenden Jahr in Ashland eröffnen will, ist das größte Projekt seit US-Präsident Donald Trump vor einem Jahr einen Einfuhrzoll von 10% auf Aluminium erhoben hat. Rusal soll für das neue Werk jährlich bis zu 200.000 t Aluminium liefern, wobei der überwiegende Teil aus einer in Sibirien im Bau befindlichen Aluminiumhütte kommen soll. Durch die auf zehn Jahre ausgelegte Vereinbarung würde Brady zum größten Kunden von Rusal und der russische Konzern würde eine bedeutende Stellung im US-Aluminiumwalzmarkt erhalten. Eigene Walzwerke betreibt Rusal in den USA nicht.

Dass Brady einen der größten Aluminiumhersteller für das 1,7 Mrd Dollar schwere Projekt gewinnen konnte, spiegelt das sich veränderte Marktumfeld wieder. Walzwerke verlagern zunehmend ihre Produktion auf die Herstellung von profitableren Blechen für den Fahrzeugbau. Automobilhersteller ersetzten aus Gewichtsgründen zunehmend Stahl durch Aluminium. Die von der US-Regierung auferlegten Zölle haben die Kosten für ausländisches Aluminium in die Höhe getrieben, wodurch US-Produzenten - in einem ohnehin von knappen Produktionskapazitäten geprägten Markt - nun eine höhere Preisgestaltungsmacht haben.

"Es ist der Anfang eines Megatrends und ich möchte mitten drin sein", so Braidy-CEO Craig Bouchard. Der Chairman der Rusal-Muttergesellschaft En+, Gregory Barker, sieht in dieser Art von Partnerschaft "etwas, das wir weltweit wiederholen könnten". Die Transaktion muss noch von den Board-Mitgliedern von Braidy und En+ genehmigt werden.

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