Nachrichten für Außenhandel (NfA)

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"Nachrichten für Außenhandel (NfA)" – die einzige deutschsprachige Tageszeitung für die gesamte Außenwirtschaft bietet einen schnellen und strukturierten Überblick über die wichtigsten Entwicklungen auf den internationalen Wachstumsmärkten.

Die NfA liefert hochwertige und praxisrelevante Hintergrundinformationen, ausführliche Analysen und Bewertungen -  deutlich umfassender als in der Wirtschaftstagespresse. Im Fokus stehen die deutschen Exportbranchen mit Schwerpunkt auf Investitionsgütern

Asien-Pazifik: Auf dem Weg zu ausgewogenerem Wachstum

Erscheinungsdatum Website: 14.11.2018 14:40:02
Erscheinungsdatum Publikation: 15.11.2018

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Wie die Schwellenländer sich verändern

ZÜRICH (NfA)--Die asiatischen Volkswirtschaften mit gehobenem mittleren Einkommen novellieren ihr Wachstumsmodell - weg vom prägenden Industrie- hin zum Dienstleistungssektor. Gleichzeitig kommen grosse Mengen inländischer Ersparnisse zunehmend dem Konsum zugute. Sie werden zum Wachstumsmotor und zu einem Ausgleich zu schuldenfinanzierten Investitionen. Die Schwellenländer verändern sich rasant: bis 2050 dürfte der Anteil der Region an der Weltwirtschaftsleistung 55% erreichen. Zu diesem Schluss kommt die Studie "Asia in Transition" des Credit Suisse Institute (CSRI). Die Aktien- und Bondmärkte der Region sind laut CSRI auf bestem Weg, bis 2030 einen globalen Anteil von fast 30% auszumachen.

Die Exporte entwickeln sich weiter - in Bezug auf Zusammensetzung, Richtung und globalen Marktanteil. Der asiatische Exportmix wird zunehmend durch die steigende inlandorientierte Wirtschaftsleistung und Ausfuhren innerhalb der Region ergänzt, so die Studie. Aber die steigenden Lohnkosten dürften wahrscheinlich zu einer Umverteilung des dominanten Exportanteils Chinas hin zu Volkswirtschaften mit niedrigeren Einkommen und florierenden Produktionssektoren, wie Vietnam und Bangladesch, führen. Dies kann unter Umständen verstärkt werden durch die Diversifizierung der Lieferkette, die aufgrund der potenziell anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA und China erforderlich ist.

Reifere nordasiatische Volkswirtschaften verlieren ihren demografischen Vorteil, während weniger entwickelte Nachbarstaaten im nächsten Jahrzehnt beziehungsweise in den nächsten Jahrzehnten wohl weiterhin Vorteile daraus ziehen werden. Herausforderungen im Zusammenhang mit steigenden Altersquotienten und die Verlangsamung der Urbanisierung stellen Hindernisse für künftiges Wachstum in China, Südkorea und Taiwan dar. Hingegen werden südasiatische Länder wie Indien, Pakistan, Bangladesch und Sri Lanka für mindestens noch zwei Jahrzehnte Vorteile aus einem wachsenden Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung ziehen können.

Technologische Innovationen und deren Einführung haben das Potenzial, die Schwellenländer zu transformieren. Sie bieten Volkswirtschaften mit niedrigerem Einkommen die Möglichkeit, ihre Fortschritte auf dem Weg hin zu einer vollständigen finanziellen Inklusion voranzutreiben. Ökonomien mit mittlerem Einkommen wird dies ermöglichen, globale Führungspositionen in wissensbasierten Wirtschaftszweigen einzunehmen, so das CSRI.

Reformprogramme, die Ineffizienzen des Arbeitsmarkts angehen sowie Investitionen in Humankapital dürften zu Produktivitätssteigerungen führen. Zusammen mit erhöhter Governance und Qualität der Institutionen wird dies die Rentabilität der Unternehmen und die Wertschöpfung stärken.

Das zunehmende Angebot von Aktien und festverzinslichen Anlagen aufgrund der Entwicklung der asiatischen Kapitalmärkte wird zunehmend im Inland absorbiert, da Spareinlagen-Pools in einem Umfeld mit stärker werdender Retail-Anlagekultur höhere Renditen anstreben.

NfA/15.11.2018

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