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IEA: Globales Angebot an Öl übersteigt Nachfrage

Erscheinungsdatum Website: 14.11.2018 14:15:27
Erscheinungsdatum Publikation: 15.11.2018

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LONDON (Dow Jones)--Die USA, Russland und Saudi-Arabien fördern Rohöl auf Rekordniveau, wodurch das globale Angebot die Nachfrage deutlich übersteigt. Im Oktober punkten die Förderländer rund 100,7 Mio bpd aus der Erde, berichtete die Internationale Energie-Agentur (IEA) in ihrem Monatsbericht. Das sind 2,6 Mio bpd mehr als im Vorjahr.

Seit Mai ist die globale Ölproduktion um 1,8 Mio bpd gestiegen. Die USA erhöhten ihre Förderung um rund 1 Mio Barrel, Russland um 620.000 und Saudi-Arabien um 445.000 Barrel. Die IEA, eine in Paris ansässige Organisation, die Regierungen und Unternehmen bei Energietrends berät, stellte fest, dass diese Zuwächse die Produktionsrückgänge aus dem Iran aufgrund von US-Sanktionen sowie Lieferausfälle in Venezuela mehr als ausgleichen konnten.

Im Oktober stieg die Ölförderung Saudi-Arabiens auf 10,65 Mio bpd, während die russische Rohöl- und Kondensatproduktion auf 11,4 Mio zulegte. Die Agentur meldete, dass vorläufige Daten für die USA zeigten, dass die Produktion im vergangenen Monat stark gestiegen sei und möglicherweise auf 11,6 Mio bpd Anfang November geklettert sei - womit die USA ihren Platz vor Russland als größter Ölproduzent der Welt gefestigt hätten.

In ihrem jährlichen World Energy Outlook prognostizierte die IEA ein anhaltendes Wachstum der Schieferölförderung in den USA, das es dem Land ermöglichen könnte, die anderen großen Produzenten der Welt zu überholen. Bis 2025 dürfte etwa die Hälfte des Wachstums bei Rohöl und Erdgas aus den USA stammen.

In den vergangenen Wochen sind die Ölpreise um über 20% gesunken. Der Rückgang war eine Reaktion auf das steigende Angebot bei einem sich abschwächenden Weltwirtschaftswachstum.

Der Preisverfall veranlasste die Organisation Erdöl exportierender Länder und ihre Verbündeten außerhalb des Kartells, einschließlich Russland, einen Strategiewechsel einzuleiten, der eine gemeinsame Produktionskürzung beinhalten könnte. Der Schritt erfolgt nur wenige Monate nach der Entscheidung der Gruppe, die Produktion nach mehr als einem Jahr der Produktionsverzögerung hochzufahren.

Saudi-Arabien erklärte, dass es seine Nettoexporte im nächsten Monat einseitig um rund 500.000 bpd im Vergleich zum November reduzieren würde. Die Ankündigung half zunächst, die Rohölpreise zu stützten, bevor sie erneut unter Druck gerieten, nachdem Präsident Donald Trump einen Tweet veröffentlichte, in dem er Saudi-Arabien und die Opec auffordert, die Produktion nicht zu kürzen.

Die IEA hielt ihre Nachfrageaussichten gegenüber dem Bericht des letzten Monats weitgehend unverändert und erklärte, dass sie ein Wachstum der Nachfrage um 1,3 Mio bpd 2018 und 1,4 Mio 2019 erwartet.

rus/15.11.2018

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