Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Scholz: Steuersenkungen in den USA werden später Erhöhungen folgen

Erscheinungsdatum Website: 13.11.2018 17:20:03
Erscheinungsdatum Publikation: 14.11.2018

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BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat Forderungen nach einer umfassenden Reform der deutschen Unternehmenssteuern eine Absage erteilt und sich in dem Zusammenhang überzeugt gezeigt, dass in den USA auf die dortigen Steuersenkungen zwangsläufig später wieder massive -erhöhungen folgen werden.

Deutschland habe seit der letzten großen Unternehmenssteuerreform unter dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) "ein sehr wettbewerbsfähiges Unternehmenssteuerrecht", sagte Scholz bei einer Veranstaltung der Süddeutschen Zeitung in Berlin. "Das ist unverändert sehr modern in der Grundanlage."

Mit Blick auf die USA warnte Scholz: "Ich würde keiner Steuersenkung glauben, die mit Schulden bezahlt wird." So seien auch die Steuersenkungen unter dem früheren US-Präsidenten Ronald Reagan hinterher "mit riesigen Steuererhöhungen" gegenfinanziert worden. "So kommt es wieder", sagte der deutsche Finanzminister voraus.

Wer in den USA investiere, müsse dies berücksichtigen. "Wer also ein langfristiges Investment in den USA macht, sollte die nächste Steuererhöhung, die zwingend aus der jetzigen Steuersenkungsmaßnahme erfolgt, mit einkalkulieren", riet Scholz, "weil natürlich auch die USA trotz der großen Bedeutung, die der Dollar hat, eine Staatsverschuldung von über 100 Prozent, auf die es hinausläuft, nicht ertragen können." Zudem warnte er, der Einstieg in einen internationalen Steuersenkungswettlauf spiele "das Geschäft der Populisten".

DJG/ank/mgo

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