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Hedgefonds Hermitage sieht Belege für Geldwäsche durch Danske Bank

Erscheinungsdatum Website: 17.07.2018 13:21:29
Erscheinungsdatum Publikation: 17.07.2018

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NEW YORK (Dow Jones)--Der auf Russland spezialisierte Hedgefonds Hermitage bittet die dänischen Behörden wegen eines möglichen Falls von Geldwäsche um Hilfe. Demnach kam es über eine Tochter der landesgrößten Bank Danske in den vergangenen zehn Jahren zu einer massiven Geldwäsche von gestohlenen Finanzmitteln.

Der Hedgefonds - einst der größte in Russland operierende des Westens - beschwert sich darüber, dass russische Kriminelle und Regierungsvertreter rund 9 Mrd US-Dollar über eine Danske-Tochter transferiert haben. Davon seien mindestens 18 Mio Dollar auf einem Schweizer Nummernkonto von Sergej Roldugin gelandet, dem Cellisten, der als einer der engsten Freunde von Präsident Wladimir Putin gilt.

Laut Hermitage lässt sich ein Teil des Geldes auf 800 Mio Dollar zurückverfolgen, die angeblich Kreml-Insider zwischen 2006 und 2010 vom russischen Staat geklaut hätten. Darunter fielen auch 230 Mio aus einem Betrugsschema, bei dem die Unternehmensidentitäten von russischen Tochterfirmen des Hedgefonds gestohlen und für illegale Steuerrückerstattungen verwendet worden seien. Hermitage-Mitarbeiter Sergej Magnitsky starb vor ein paar Jahren im Gefängnis, nachdem er das Betrugsschema den russischen Staatsanwälten gemeldet hatte.

Der Brief von Hermitage listet 29 amtierende und frühere Manager sowie Direktoren von Danske Bank auf. Sie sollten darauf überprüft werden, ob sie ihre Pflichten zur Verhinderung von Geldwäsche vernachlässigt hätten. Danske Bank antwortete auf Nachfrage nicht. Das Geldhaus führt seit dem Vorjahr eine interne Untersuchung durch und in dieser Woche kündigte der Compliance-Chef seinen Rücktritt an.

Die opaken Geldflüsse gestohlener russischer Finanzmittel sollen über Konten in Russland, Moldawien, Zypern und Hongkong erfolgt sein, bevor sie letztlich bei der Danske-Tochter in Estland auftauchten. Dort wurden demnach zwei Offshore-Firmen auf ihre Konten mehr als 200 Mio Dollar überwiesen. Laut den von Hermitage erhobenen Anschuldigungen wurden davon für mehr als 30 Mio Dollar Immobilien und Schmuck gekauft.

rus/17.7.2018

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