Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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JP Morgan steigert Einnahmen und Gewinn stärker als erwartet

Erscheinungsdatum Website: 13.07.2018 17:25:02
Erscheinungsdatum Publikation: 16.07.2018

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FRANKFURT (Dow Jones)--Eine gute Konjunktur, vor allem im Inland, steigende Zinsen und niedrigere Steuern haben der US-Bank JP Morgan im zweiten Quartal zu einer deutlichen Gewinnsteigerung verholfen. An der Börse wurden die über den Erwartungen liegenden Quartalszahlen positiv aufgenommen. Die Aktie steigt im vorbörslichen Handel in den USA um knapp 1 Prozent.

Die Großbank steigerte den Gewinn in den drei Monaten per Ende Juni um 18 Prozent auf 8,32 Milliarden US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie belief sich auf 2,29 Dollar nach 1,82 Dollar. Von Factset befragte Analysten hatten im Mittel mit 2,22 Dollar gerechnet. Die Einnahmen legten um rund 6 Prozent auf 27,8 Milliarden Dollar zu und lagen damit ebenfalls über der Konsensschätzung von 27,56 Milliarden Dollar.

CEO Jamie Dimon verwies auf ein gutes Weltwirtschaftswachstum, insbesondere in den USA, wo die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen hoch sei. Dies habe der Bank im Quartal Rekordergebnisse beschert. Gleichzeitig warnte er, dass der globale Wettbewerb immer härter werde.

Auf einer Investorenkonferenz im Juni hatte Dimon vom "goldenen Zeitalter" für die Banken gesprochen. Zu verdanken sei dies den schwächeren regulatorischen Vorgaben, den positiven Auswirkungen des neuen US-Steuergesetzes und dem anhaltenden Fokus der Unternehmen auf Effizienz. Für JP Morgan lag der Steuersatz im Berichtsquartal bei 21 Prozent nach 28 Prozent im Vorjahr.

Einnahmen im Corporate and Investment Banking über Erwartung

Die Nettozinseinnahmen beliefen sich auf 13,6 Milliarden Dollar, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich Corporate and Investment Bank kletterten die Einnahmen auf 9,92 Milliarden von 8,93 Milliarden Dollar, Analysten hatten nur 9,30 Milliarden erwartet.

Die Handelseinnahmen wuchsen im Quartal um 13 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Daniel Pinto, Co-Präsident der Bank und Leiter der Corporate and Investment Bank, hatte Ende Mai für das zweite Quartal eine Stagnation im Handelsgeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vorhergesagt. Zugleich sprach er von einer "guten Performance" bei Zinsen und Rohstoffen, was den Gegenwind von Seiten der Schwellenländer ausgleiche. Im Segment Festverzinsliche steigen die Einnahmen um 12 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar.

Die Kosten kletterten auf nahezu 16 Milliarden Dollar von 14,77 Milliarden im Vorjahr. Ende Februar hatte die Bank für 2017 eine Zunahme der Gesamtkosten auf rund 62 von 58,5 Milliarden Dollar vorhergesagt.

Die Eigenkapitalrendite, eine wichtige Kennzahl für die Rentabilität, lag im zweiten Quartal bei 14 nach 12 Prozent.

JP Morgen macht den Auftakt zur Berichtssaison der US-Großbanken. Im weiteren Tagesverlauf werden Citigroup und Wells Fargo ihre Zahlen präsentieren. In der kommenden Woche sind Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley an der Reihe. Die Anleger hierzulande müssen sich noch bis zum 25. Juli gedulden, wenn die Deutsche Bank die Zahlen zum zweiten Quartal vorlegt.

DJG/DJN/bam/sha

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