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Erdogan weiht neue Gaspipeline von Aserbaidschan nach Europa ein

Erscheinungsdatum Website: 15.06.2018 10:20:07
Erscheinungsdatum Publikation: 19.06.2018

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ESKISEHIR (AFP)--Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Startschuss für eine neue Gaspipeline gegeben, die Erdgas von Aserbaidschan nach Europa bringen soll. Erdogan weihte die Pipeline bei einer Zeremonie in der westtürkischen Provinz Eskisehir im Beisein von Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew ein. Die Pipeline ist eines der Infrastrukturprojekte, die Erdogan vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 24. Juni besonders hervorhebt.

Die Transanatolische Pipeline (Tanap) ist die Verlängerung der Südkaukasus-Pipeline, die Erdgas vom aserbaidschanischen Gasfeld Shah Deniz 2 im Kaspischen Meer über Georgien in die Türkei bringt. Von der Türkei soll das Erdgas künftig durch die Transadriatische Pipeline (TAP) über Griechenland und Albanien nach Italien transportiert werden. Das gesamte Projekt ist als Südlicher Gaskorridor bekannt.

Die Kosten für Tanap belaufen sich auf 8,5 Mrd US-Dollar. Insgesamt soll der Südliche Gaskorridor 40 Mrd Dollar kosten. Die EU und die USA unterstützen das Projekt, das eine direkte Verbindung von Aserbaidschan nach Europa unter Umgehung Russlands schaffen wird. Neben Eskisehir durchquert die 1.850 km lange Pipeline 19 weitere Provinzen der Türkei.

An der Zeremonie in Eskisehir nahmen auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und der serbische Staatschef Alexander Vucic teil. Die Türkei ist auf ausländische Energieimporte angewiesen. Mittelfristig soll die Türkei über die neue Pipeline jährlich 6 Mrd cbm Gas erhalten, während ab 2019 weitere 10 Mrd cbm nach Griechenland geliefert werden sollen.

Erdogan führt die Realisierung der Pipeline und anderer großer Infrastrukturprojekte im Wahlkampf als wichtige Erfolge seiner Regierung an. In seiner Amtszeit wurden zahlreiche Brücken, Tunnel, Autobahnen, Schnellzugstrecken und Flughäfen gebaut, zudem plant Erdogan einen umstrittenen Kanal in Istanbul, der den Bosporus entlasten und das Marmara-Meer mit dem Schwarzen Meer verbinden soll.

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