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Brüssel entscheidet Anfang Juli zur Abertis-Übernahme

Erscheinungsdatum Website: 08.06.2018 16:45:04
Erscheinungsdatum Publikation: 11.06.2018

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BRÜSSEL (Dow Jones)--Die EU-Kommission wird am 6. Juli entscheiden, ob sie Hochtief, ACS und Atlantia auch gemeinsam die Übernahme des spanischen Mautstraßenbetreibers Abertis erlaubt. Das 18 Mrd Euro schwere Vorhaben war nach Angaben der Wettbewerbsaufsicht Ende vergangener Woche angemeldet worden. Mit Problemen ist dabei mutmaßlich nicht zu rechnen: Atlantia und Hochtief hatten aus Brüssel bereits jeder für sich grünes Licht bekommen, als sie Abertis noch jeweils allein kaufen wollten.

Im März verständigten sich die beiden Konkurrenten dann überraschend auf ein gemeinsames Vorgehen, um ein absehbar preistreibendes Bieterrennen um Abertis zu vermeiden. Beteiligt an der komplizierten Joint-Venture-Konstruktion ist seither auch die Hochtief-Mutter ACS aus Spanien. In der neue Gesellschaft wird Atlantia mit 50% plus einer Aktie das Sagen haben, ACS bekommt 30% und Hochtief 20% minus 1 Aktie.

Zur Vereinfachung der Übernahme hat zunächst Hochtief aber die Abertis-Aktien mehrheitlich übernommen. Fast 79% der Anteilseigner übertrugen ihre Aktien dem Baukonzern aus Essen bis Mitte Mai im Rahmen einer Tenderofferte. Nach Medienberichten soll Hochtief inzwischen weitere zugekauft haben und mit mehr als 90% die nötige Beteiligung erreicht haben, um die restlichen Abertis-Aktionäre zwangsweise abzufinden und das Papier von der Börse zunehmen.

Die Übertragung der Abertis-Aktien auf die gemeinsame Holdinggesellschaft soll nach Angaben von Hochtief-Konzernchef Marcelino Fernandez Verdes bis Ende September über die Bühne gehen. Dazu braucht es auch noch die Genehmigung der spanischen Regierung. Nach dem Regierungswechsel in Madrid sind in diesem Prozess Verzögerungen nicht auszuschließen.

Abertis betreibt über 8.600 km Mautstraßen in der ganzen Welt, auf dem Heimatmarkt in Spanien sind es gut 60% des Autobahnnetzes. Mehr als 70% des Umsatzes macht der Konzern im Ausland, überwiegend in Frankreich, Italien und Südamerika.

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